86 Millionen Kinder sind wegen Corona zusätzlich von Armut bedroht

Save the Children und Unicef: Soziale Sicherungssysteme und Programme müssen rasch und umfassend ausgeweitet werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Save the Children und Unicef warnen vor mehr Kinderarmut infolge der Corona-Pandemie. Laut einer Analyse der Hilfsorganisation und des UN-Kinderhilfswerks könnte die Zahl der Kinder in von Armut betroffenen Haushalten weltweit bis Ende des Jahres um 86 Millionen Kinder steigen. Das wäre ein Anstieg um 15 Prozent, teilten Save the Children und Unicef am Donnerstag mit.

Wenn Familien nicht schnell vor den wirtschaftlichen Risiken geschützt würden, würden in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bis Jahresende insgesamt 672 Millionen Kinder unter der nationalen Armutsgrenze leben, rund zwei Drittel davon in Subsahara-Afrika und Südasien. Die Analyse basiert unter anderem auf Projektionen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Inger Ashing, Chefin von Save the Children International, sagte: »Wenn wir jetzt schnell und entschlossen handeln, können wir die durch die Pandemie entstandene Gefahr für die ärmsten Länder und die am meisten benachteiligten Kinder verhindern und lindern.«

Umfrage: Hartz IV reicht nicht
Mehrheit der Bevölkerung ist überzeugt, dass ein Erwachsener sich nicht von 150 Euro im Monat ernähren kann

Save the Children und Unicef appellierten an die Regierungen, soziale Sicherungssysteme und Programme rasch und umfassend auszuweiten, um die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder in einkommensschwachen Haushalten zu mildern. Dazu gehörten zum Beispiel Bargeldtransfers, Schulspeisungen und Kindergeld. Darüber hinaus sollten Regierungen eine Steuer-, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik betreiben, die Familien unterstützt. Dazu gehörten sowohl die Ausweitung des umfassenden Zugangs zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung und anderer grundlegender Dienste, als auch Investitionen in familienfreundliche Maßnahmen wie bezahlten Urlaub und Kinderbetreuung. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -