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Queere Ampel
Personalie: In Hannover gibt es jetzt gleichgeschlechtliche Ampelpärchen
Die Liebe kommt dieser Tage zu kurz. Wann haben Sie das letzte Mal auf der Straße Menschen sich umarmen oder gar küssen sehen? Schließlich lassen die wegen der Corona-Pandemie notwendigen Beschränkungen physischen Kontakt zwischen Menschen als etwas Gefährliches, Krankmachendes erscheinen. Da ist es doch eine erheiternde Nachricht, dass es in Hannover seit diesem Wochenende eine Ampel gibt, die statt eines einzelnen, armen traurigen Ampelmännchens zwei händchenhaltende Ampelmännchen zeigt.
Die schwule Ampel solle ein »Zeichen für eine offene Stadt« und »für ein vielfältiges Miteinander« sein, entschieden die Stadtoberen der niedersächsischen Landeshauptstadt bereits im Februar. Neben ihr ließ die Stadt passend zum Christopher-Street-Day noch eine Ampel mit einem lesbischen und zwei mit heterosexuellen Ampelpärchen aufstellen.
Dies sind jedoch nicht die ersten queeren Verkehrszeichen. Im Vorfeld des Eurovision Song Contest ließ Wien 2015 solche Lichtzeichenanlagen installieren. Auch wurden homosexuelle Straßensymbole schon in anderen deutschen Städten wie Köln, Frankfurt am Main und Flensburg aufgestellt. Überhaupt gibt es bereits eine mannigfaltige Vielfalt bei den Ampelmännchen, die weit über den Ost-West-Gegensatz hinaus geht. In Duisburg gibt es etwa Ampelbergmännchen, in Augsburg eine Kasperle-Ampel und in Trier wurden 2018 vier Ampeln mit Ampelmännchen in Karl-Marx-Form ausgestattet.
Natürlich gibt es wie bei jeder schönen Sache auch Spielverderber. Die gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen seien ein »Projekt einer abgehobenen Dressurelite«, ätzte gleich ein nicht namentlich zu nennender, weil eigentlich bedeutungsloser Hannoveraner AfD-Politiker. Nur gut, dass dessen Fraktion auf Facebook von einem Nutzer des sozialen Netzwerkes sofort darauf hingewiesen wurde, dass die Rechtsaußenpartei mit Alice Weidel eine lesbische Bundestagsfraktionschefin hat, »die mit einer Tamilin in der Schweiz das Leben in einer Regenbogenfamilie lebt«.
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