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Tausende demonstrieren bei Ersatz-CSD
Unter dem Motto »Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride« zogen Tausende mit Plakaten, Regenbogenfahnen und Musik durch Berlin
Bei heißen 30 Grad und unter Corona-Auflagen sind am Samstag Tausende queere* Menschen und Verbündete durch Berlin gezogen.
Trotz des für den 25. Juli abgesagten Christopher Street Days (CSD) in der Hauptstadt, der sonst Hunderttausende anlockt, wollte die Szene im Rahmen des für Samstag angesetzten Global-Pride-Tags ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen setzen. »Es ist uns wichtig, für Menschen zu demonstrieren, die weltweit verfolgt und diskriminiert werden und Gewalt erleiden«, sagte ein Teilnehmer.
Viele zeigten sich solidarisch mit der »Black Lives Matter« Bewegung und thematisierten auf ihren Plakaten den Rassismus in der eigenen Community. »Der diesjährige CSD war so politisch wie noch nie. Aber in diesen Zeiten muss er das auch sein«, sagte ein Teilnehmer im Anschluss.
Unter dem Motto »Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride« zogen die Demonstrierenden mit Plakaten, Regenbogenfahnen und Musik vom Nollendorfplatz in Schöneberg über den Potsdamer Platz zum Alexanderplatz. »Es waren schätzungsweise 3500 Menschen in der Spitze«, sagte eine Polizeisprecherin. Der Veranstalter und mehrere Beobachter schätzten die Teilnehmerzahl allerdings auf Zehntausend.
Während eine Polizeisprecherin angab, die Demo sei »ohne größere Vorfälle« verlaufen, kursierte auf Instagram und Twitter ein Video, das einen homophoben Übergriff zeigt. Auf der Handyaufnahme ist eine Frau zu sehen, die Demo-Teilnehmende als »krank« beschimpft und mit ihren Krücken auf sie einschlägt. dpa/nd
* Queer: Seit den 1990er Jahren verwenden Lesben, Schwule und Bisexuelle das Wort zur Selbstbezeichnung und besetzen es damit positiv. Inzwischen wird »queer« als Sammelbegriff für alle Personen verwendet, die nicht der heterosexuellen Geschlechternorm entsprechen.
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