Oktoberfestattentat ad acta gelegt

Daniel Lücking über bekannte Muster nach terroristischen Anschlägen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Einzeltäter, ignorierte Spuren zum Rechtsradikalismus, mutmaßliche Unterstützer, die Suizid begehen, Zeugen, die zu jung an Herzproblemen versterben und der Verfassungsschutz hängt auch mit drin. Was klingt, wie die Kurzbeschreibung des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU), beschrieb schon lange Zeit davor die Ermittlungen rund um den angeblichen Einzeltäter des Attentats auf das Oktoberfest im Jahr 1980.

Doch nicht nur in diesen Fällen gelangten die Ermittlungen der Behörden zu bekannten und offenbar politisch weitgehend geduldeten Ergebnissen. Auch der rechtsradikale Attentäter von Halle oder der Dschihadist Anis Amri, dem der Anschlag vom Breitscheidplatz 2016 zugeschrieben wird: alles angeblich Einzeltäter. Ihre Attentate gelten vermeintlich als unvermeidbar. Offenkundig sind jedoch die Indizien für Mittäter und deren Einbindung in Netzwerke, die aber durch Ermittlungspannen, vernichtete Akten, verschwundene Asservate und Suizide nicht beweisbar sind. Die beteiligten Behörden gelangen deutlich an den Punkt, an dem kein Ermittlungserfolg mehr möglich scheint. Es lässt sich darüber streiten, was dafür der Grund ist. Vermeidbar, aber ebenso verlässlich wiederkehrend, ist die mangelhafte Versorgung der Opfer. Die Politik könnte wenigstens in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen. Nur muss sie das auch wollen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.