Sudan legalisiert Alkoholkonsum für Nicht-Muslime

Auch Übertritt vom Islam zu anderer Religion soll nicht mehr bestraft werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Khartum. Mit der Legalisierung von Alkohol für Nicht-Muslime will der Sudan seine Rechtsordnung weiter liberalisieren. Nicht-Muslimen wird erstmals seit Jahrzehnten erlaubt, Alkohol zu konsumieren, sagte der sudanesische Justizminister Nasredeen Abdulbari am Wochenende in einem Interview mit dem Staatsfernsehen. Bedingung sei, »dass es nicht den Frieden stört« und der Alkohol nicht in der Öffentlichkeit getrunken werde. Im Islam ist Alkohol verboten, im Sudan lebt allerdings auch eine bedeutende christliche Minderheit.

Abdulbari kündigte außerdem an, dass der Übertritt vom Islam zu anderen Religionen entkriminalisiert werde. Bislang konnte das Abfallen vom muslimischen Glauben im Sudan sogar mit dem Tode bestraft werden. »Niemand hat das Recht, irgendeine Person oder Gruppe als ungläubig zu bezeichnen«, sagte der Justizminister. Dies bedrohe »die Sicherheit der Gesellschaft und führt zu Rachemorden«.

Abdulbari gehört einer Übergangsregierung an, die nach dem Sturz des langjährigen autoritären Staatschefs Omar al-Baschir vor einem Jahr eingesetzt worden war. In der für drei Jahre geltenden Übergangsverfassung für das nordostafrikanische Land wurde die Definition des Sudans als islamischer Staat gestrichen.

Bereits am Freitag war im Sudan die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen unter Strafe gestellt worden. Demnach können Menschen, die diesen Eingriff vornehmen, zu bis zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt werden. Verantwortlichen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen droht die Schließung. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -