Fairness in die Lieferketten

Kurt Stenger über die notwendige Einhegung der Globalisierung

Für die Unternehmerlobby ist die Sache ganz einfach: Was können hiesige Firmen denn dafür, wenn Zulieferer in fernen Ländern Arbeiter brutal ausbeuten und die Umwelt zerstören? Sie hätten darauf doch gar keinen Einfluss. Man könnte die Gegenfrage stellen: Wer hat Einfluss, wenn nicht die Auftraggeber, die sogar den (meist zu niedrigen) Preis diktieren können?

Außerdem war die Globalisierung der Lieferketten einst das Projekt der hiesigen Konzerne zum Zweck der reinen Kostensenkung. Es wird Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Und da sich viele deutsche Firmen, wie eine aktuelle Studie zeigt, einen Dreck um Missstände bei Zulieferern scheren, müssen verpflichtende Regelungen her. Ein Lieferkettengesetz ist zudem das progressive Gegenstück zur rechten Politik Donald Trumps, der ebenfalls gegen Dumping wettert. Statt die nationale Wirtschaft zu stärken und Jobs zurückzuverlagern, müssen die Beschäftigten und die Umwelt in den Produktionsländern des Globalen Südens geschützt werden.

Es geht also nicht darum, die Globalisierung rückgängig zu machen, wie zu Beginn der Coronakrise vereinzelt gefordert wurde, sondern diese einzuhegen und krisenfester zu machen. Dazu gehören die Achtung von Sozial- und Umweltstandards sowie der faire Ausgleich zwischen Nord und Süd.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.