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Ballaballa am Ballermann
Peter Steiniger über das blaue Partyvolk auf der Ferieninsel Mallorca
Die größte Baleareninsel, im hiesigen Volksmund auch Malle genannt, ist ein Ort zum Wohlfühlen. Die Berge sind hoch, das Meer ist blau, die Natur ist atemberaubend, die liebe Sonne wärmt. Einige fühlen sich dort sogar zu wohl. Nun rückten diese Sauftouristen wieder an, in Ischgl-Laune. Auf Feiermeilen wie dem berüchtigten Ballermann ging die Post ab. Dieser Ort in Palma mit seiner Ballung musikalisch wie gastronomisch fragwürdiger Angebote steht für eine Massenkultur. Die ist wohl Geschmackssache und der Wunsch, es endlich mal wieder krachen zu lassen, verständlich. Und Partys als Maskenbälle, wie verordnet, sind eine trockene, weltfremde Idee. Die Behörden ziehen nach den Vorfällen jetzt erneut andere Seiten auf. Die Folgen werden nicht nur die zu spüren bekommen, die aus Geldgier den Ruf der Insel über Jahrzehnte ruiniert haben, sondern der Tourismus insgesamt.
Viele Ausländer fühlen sich auf Malle schon so zu Hause, dass sie vergessen haben, dass sie dort Gäste sind - und nun zur falschen Zeit am falschen Ort für solche Saufgelage. Die sind eine Respektlosigkeit gegenüber den Spaniern, die sich gerade mühsam aus der Coronakrise herauskämpfen. Die Rückkehr zur Normalität muss kommen, das Reisen eingeschlossen. Doch solcher Overtourism ist nicht normal, sondern ein Exzess des Kommerzes.
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