Jetzt haben wir den Salat

Felix Jaitner über den armenisch-aserbaidschanischen Konflikt

  • Felix Jaitner
  • Lesedauer: 1 Min.

Nach der jüngsten Gewalteskalation an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze hat die russische Regierung angeboten, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Das ist nur zu begrüßen. Im Westen dürfte inzwischen auch dem letzten Falken klar geworden sein, dass ohne eine Beteiligung Russlands kein Konflikt im postsowjetischen Raum langfristig gelöst werden kann. Trotz des Machtverlusts in den 1990er-Jahren bleibt das Land politisch, ökonomisch und militärisch der wichtigste Akteur in der Region.

Allerdings ist Russland kein neutraler Akteur, sondern (indirekt) Teil des Konfliktes: 3000 Soldaten sind auf der armenischen Militärbasis in Gjumri stationiert und sichern damit den Status quo. Während Armenien sich außenpolitisch eng an Russland orientiert, verfolgt Aserbaidschan, abgesichert durch seine Petrodollar, eine eingeständige Außenpolitik jenseits Russlands und des Westens. Die russische Führung sieht in der aktuellen Krise die günstige Chance, die Rolle als Ordnungsmacht im Kaukasus zu stärken und setzt daher auf eine Kombination aus militärischem und diplomatischem Druck. Doch die Konfliktursachen werden damit nicht gelöst. Einmal mehr rächt es sich, dass man im Westen meinte, nach dem Zerfall der UdSSR auf eine gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur verzichten zu können.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.