Vertrauen verspielt

Daniel Lücking über Aufklärung im Verteidigungsministerium

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Rechte Vorfälle, verschwundene Munition, Waffen und Sprengstoff und Attraktion für Nachwuchsterroristen: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat es gerade nicht leicht mit ihrer Truppe. Die gesuchten 108 000 Schuss ergeben rechnerisch mehr als 2000 Attentate der Dimension Hanau, bei dem 11 Menschen starben. In dieser Woche jährt sich das Attentat von Utøya, bei dem 297 Schüsse fielen und 69 Menschen starben. Die Bundeswehr-Munition ergibt 360 Utøyas.

Doch Ministerin und Soldaten ermitteln weiterhin selbst. Der Verteidigungsausschuss scheint von einer Sondersitzung oder einem Untersuchungsausschuss weit entfernt zu sein. Was soll am Ende dieser rein internen Untersuchungen stehen? Weder ein »Hurra, die Munition ist wieder da«, noch ein »Leider haben wir immer noch keine Ahnung, wo die Munition ist« dürfte glaubhaft vermittelbar sein.

An Befehl und Gehorsam scheint es ausgerechnet im sensibelsten Bereich zu fehlen. Soldaten genießen Sonderrechte und viel zu viel Vertrauen. Forderungen nach Fingerabdruckerfassung von Dienstwaffenträgern werden nicht nur im Verteidigungsministerium als Affront aufgefasst. Gleiches gilt für die Abgabe von DNA-Vergleichsproben. Wie lange denn noch?

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