Monsun setzt Bangladesch unter Wasser
Berlin. »Dies wird die schlimmste Überschwemmung seit einem Jahrzehnt sein«, prophezeit Arifuzzaman Bhuiyan, der Leiter des Flutvorhersage- und Warnzentrums in Bangladesch. Der in diesem Jahr äußerst heftig ausfallende Monsunregen hat bereits jetzt über ein Drittel von Bangladesch unter Wasser gesetzt. Mindestens 2,25 Millionen Menschen sind betroffen, vor allem im Norden des Landes. Über 60 Personen sind bisher umgekommen, 3400 schwer verletzt.
Die heftigen Regenfälle seit Mitte Mai haben den Brahmaputra und den Ganges stark anschwellen lassen, die beiden Hauptflusssysteme des Himalaya-Gebirges, die durch Indien fließen und in Bangladesch ins Meer münden. Etwa 20 000 Menschen seien aus den schwer betroffenen Gebieten im Norden des Landes geflohen, sagten Behördenvertreter. Die meisten Betroffenen versuchten allerdings, in der Nähe ihrer von den Wassermassen beschädigten Häuser zu bleiben, wie diese Frau und das Mädchen in Sunamanganj im Nordosten des Landes.
Auch im Nordosten Indiens mussten mittlerweile mehr als vier Millionen Menschen vor dem starken Monsunregen und Überschwemmungen fliehen. Nach Behördenangaben starben mindestens 189 Menschen, Dutzende weitere werden vermisst. Zehntausende seien in Hilfslager gebracht worden. In Nepal starben über 100 Menschen bei Erdrutschen und Überschwemmungen, die Häuser wegspülten und Straßen und Brücken beschädigten. 26 der 77 Bezirke im Land sind betroffen. Die Regierung in Kathmandu warnt vor weiteren Unfällen, bis mindestens Donnerstag sind weitere schwere Regenfälle vorhergesagt.
Die Monsunzeit in Südasien dauert von Juni bis September. Die Niederschläge werden dringend für die Ernte benötigt, um die Bevölkerung des indischen Subkontinents ernähren zu können, die etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht. Allerdings führt der Monsun auch alljährlich zu Überschwemmungen sowie Erdrutschen und fordert viele Todesopfer. ais
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.