Signal für die Familien

Stefan Otto begrüßt den Vorstoß für eine Vier-Tage-Woche

Der Vorschlag der Linken-Vorsitzenden Katja Kipping zu einer Vier-Tage-Woche wird sicherlich nicht umgesetzt werden. Der Bund wird nicht die Lohnausfälle übernehmen; auch die Unternehmensverbände sträuben sich beharrlich gegen solche Überlegungen. Trotzdem hat der Vorschlag seinen Reiz.

Für Familien könnte eine Vier-Tage-Woche nämlich ein Signal sein. Gerade für Eltern mit kleinen Kindern würden Erwerbsarbeit und Familie besser miteinander vereinbar sein. Die Praxis im Moment ist vielfach schlicht katastrophal: In den meisten Fällen stecken nach wie vor die Mütter zurück, um sich um die Kinder zu kümmern. Sie bleiben zu Hause oder arbeiten nur wenige Stunden, was sich im Verdienst niederschlägt. In der Folge klafft die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträchtlich weit auseinander; traditionelle Rollenmodelle werden dadurch zementiert.

Eine Vier-Tage-Woche würde diese Misere zwar nicht beseitigen. Aber sie würde Eltern zunächst einmal mehr Zeit geben, und daran mangelt es ihnen am meisten. Väter könnten sich mehr ins Familienleben einbringen, was vielfach auch ihr Wunsch ist. Vor allem müssten sich jedoch die Mütter nicht mehr so sehr aufopfern.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.