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Queer und radikal gegen das Kapital
Marie Frank geht lieber zum Dyke*March als zum kommerzielles Massenevent CSD.
Der CSD steht wegen seiner kommerziellen Ausrichtung schon lange in der Kritik. Nicht wenige finden es heuchlerisch, dass kapitalistische Großkonzerne wie Coca-Cola oder Unterdrückungsapparate wie die Bundeswehr, die Polizei oder die Kirche dort mit Wagen vertreten sind. Schließlich können sie sich dadurch als weltoffen und tolerant verkaufen, obwohl sie sich den Rest des Jahres keinen Deut darum scheren oder sogar aktiv an der Unterdrückung von Queers und anderen marginalisierten Gruppen beteiligt sind.
Zum Glück gibt es in Berlin eine Vielzahl anderer queerer Strukturen, die am selben Tag auf die Straße gehen. Etwa der Dyke* March, der ab 15 Uhr am Alexanderplatz für lesbische Sichtbarkeit sorgt, oder der anarchistische CSD, der ab 18 Uhr am Kottbusser Tor gegen jede Herrschaft in den Kampf zieht.
Weil der herkömmliche CSD in diesem Jahr vor allem online stattfindet, bekommen diese linksradikalen Kämpfe eine umso größere Aufmerksamkeit. Im besten Fall können dadurch Leute aus der Provinz, die sonst nicht so große Berührungspunkte mit diesen Strukturen haben und beim Massenevent gelandet wären, mit ins Boot geholt werden. Denn wie alle progressiven Kämpfe müssen auch queere Kämpfe immer antikapitalistisch sein. Alles andere ist nur Kosmetik.
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