Vorgeschoben

Markus Drescher über die Kritik an Tiktok

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die auch in den USA vor allem bei jugendlichen Nutzern beliebte Kurzvideoplattform Tiktok verbieten zu wollen. Vorgeblich im Namen der nationalen Sicherheit. Dem sozialen Netzwerk, das zum chinesischen Konzern Bytedance gehört und weltweit etwa eine Milliarde Nutzer hat, wird nicht nur in den USA vorgeworfen, Nutzerdaten nach Peking weiterzugeben. Hinzu kommen im Westen - auch in Deutschland - Bedenken wegen Zensur, mangelndem Kinderschutz oder der Benachteiligung von Menschen mit Behinderung.

Im Prinzip alles gute Gründe, um zu diskutieren, ob Tiktok ein geeigneter Tummelplatz für Kinder und Jugendliche ist. Allerdings gilt das für alle sogenannten Sozialen Medien. Dass sich also derzeit Kritiker weltweit derart an Tiktok festgebissen haben, lässt denn auch den Verdacht aufkommen, dass es nicht um Dinge geht, mit denen etwa die US-Giganten Facebook, Twitter, Instagram und auch Youtube seit jeher durchkommen. Sondern mit China. Oder besser: dem Wandel seines Auftretens auf der Weltpolitikbühne, seinem Machtzuwachs und der relativen Machtlosigkeit der Konkurrenz, dem etwas entgegenzusetzen. So muss eben Tiktok herhalten. Zu einem sichereren Ort wird das Internet dadurch leider für niemanden.

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