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Plumpes Geldgeschenk
Stefan Otto kritisiert den Corona-Kinderbonus - weil er kaum einen Beitrag zur Chancengleichheit leistet
Zweifellos ist der Corona-Kinderbonus eine Belohnung für Eltern. Sie haben oft über Monate hinweg ihre Kinder alleine betreut; viele mussten währenddessen arbeiten. In nicht wenigen Familien gab es Situationen, die unter anderen Umständen als nicht zumutbar bezeichnet worden wären. Insofern wird den Eltern die Zahlung des Bundes als anerkennende Geste sicherlich guttun, auch wenn der Bonus ein plumpes Geldgeschenk ist.
Zudem ist es nicht die Aufgabe des Staates, in einer solchen Form Schultern zu klopfen und mal eben so 3,4 Milliarden Euro auszuschütten, zumal die Streuung recht groß ist. Zwar haben gut verdienende Eltern, die vom Kinderfreibetrag Gebrauch machen, von der Zahlung nichts, und bei armen Familien wird die Leistung nicht auf andere Transferleistungen angerechnet. Aber unterm Strich erhalten noch immer viele Eltern, die nicht darauf angewiesen sind, die Leistung.
Wirklich bedürftige Familien leiden dagegen in der Coronakrise in besonderer Weise. Vielen Kindern fehlt zu Hause der Platz zum Lernen, ihnen fehlen auch Computer. Sie brauchen eine gezielte Unterstützung, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dafür reicht der Kinderbonus aber nicht aus.
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