Auf Gewalt folgt Gewalt

Birthe Berghöfer über das Abtreibungsgesetz in Brasilien

Dass Frauenrechte auf der ganzen Welt immer wieder mit Füßen getreten werden, ist wahrlich nicht neu. Die rechtsextreme Regierung Jair Bolsonaros hat nun beschlossen, ihrer zutiefst frauenfeindlichen Politik noch eins draufzusetzen und das ohnehin schon strenge Abtreibungsgesetz verschärft. Statt Hilfe zu erhalten, werden Frauen, die nach einer Vergewaltigung schwanger wurden, zukünftig demütigende Vorschriften gemacht. So sind die Betroffenen zu »ausführlichen Schilderungen« gegenüber Ärzt*innen und Polizei verpflichtet. Können keine Beweise für die Vergewaltigung gefunden werden, droht eine strafrechtliche Verfolgung. Dass sie sich außerdem Ultraschallbilder des Embyos anschauen müssen, gleicht einer emotionalen Erpressung.

Die Perversion dieser neuen Vorschriften zeigt sich nicht zuletzt beim Blick auf den Fall eines zehnjährigen Mädchens, der kürzlich bekannt wurde. Das Mädchen war vergewaltigt worden und schwanger geworden. Radikale Abtreibungsgegner*innen versuchten die als legal erklärte Abtreibung zu verhindern. Psychische Gewalt, die ungewollt Schwangere in Brasilien schon lange ertragen müssen, haben sie nun auch noch vom Staat zu erwarten.

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