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Es macht ticktack für Tiktok

US-Geschäft der Videoplattform wird nicht von Microsoft übernommen

Für den derzeit heftig wahlkämpfenden Donald Trump ist sie ein Feindbild, die Videoplattform Tiktok des chinesischen Konzerns Bytedance. Ein Dekret des US-Präsidenten sieht vor, dass ab dem 20. September US-Firmen und Bürgern Geschäfte mit Tiktok untersagt sind - was praktisch ein Verbot der derzeit vor allem bei jungen Menschen äußerst beliebten App bedeuten würde. Trump begründet seine Abneigung gegen das Medium mit Sicherheitsbedenken, dass chinesische Behörden auf die Daten von US-Nutzern zugreifen könnten.

Allerdings könnte, wie so oft beim derzeitigen US-Präsidenten, auch eine persönliche Komponente Trumps Haltung geprägt haben. Vor allem Tiktok-Nutzer waren es wohl, die im Juni Trumps mit Spannung erwartete Wahlkampfveranstaltung, die erste in der Coronakrise vor Publikum, torpediert hatten: Massenhaft wurden damals Tickets für die Veranstaltung geordert, die dann nicht in Anspruch genommen wurden. So blieb ein Gutteil der Plätze in der Arena leer.

Widersprüchliches zu verbliebenem Bieter

Einziger Ausweg für die Fortsetzung von Tiktoks Geschäft in den Vereinigten Staaten: der Verkauf an ein US-Unternehmen. Doch der ist vorerst gescheitert. So vermeldete in der Nacht zu Montag zunächst der Software-Gigant Microsoft, dass sein Übernahmeangebot für das Tiktok-Geschäft in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien abgelehnt worden sei. Bytedance habe mitgeteilt, nicht an Microsoft verkaufen zu wollen, so das US-Unternehmen. Man bedauere die Absage: »Wir sind uns sicher, dass unser Vorschlag gut für die Tiktok-Nutzer gewesen wäre und die nationalen Sicherheitsinteressen geschützt hätte«, erklärte Microsoft. Nach eigener Aussage wollte der Konzerns Änderungen an der Plattform vornehmen, um »sicherzustellen, dass der Dienst die höchsten Standards für Sicherheit, Schutz der Privatsphäre, Online-Sicherheit und den Kampf gegen Falschinformationen wahrt«.

Widersprüchliche Angaben aus den USA und China gab es zunächst über den weiteren Verlauf des Verfahrens. Mit der Absage an Microsoft bleibt als letzter verbliebener Bieter Oracle. US-Medien vermeldeten bereits, dass nach dem Ausscheiden von Microsoft nun der Weg frei sei für den US-Computer- und Softwarekonzern, dessen bekanntestes Produkt ein Datenbanksystem ist: Unter Berufung auf Verhandlungskreise berichteten etwa die »New York Times« und das »Wall Street Journal«, dass Oracle als Gewinner aus dem Bieterstreit hervorgegangen sei. Eine Bestätigung gab es zunächst aber nicht. Dafür meldeten chinesische Staatsmedien am Montag Gegenteiliges. Demnach werde Bytedance Tiktok gar nicht verkaufen, berichteten der Sender CGTN und die Nachrichtenagentur China News Service.

Angesichts der nahenden Deadline für einen Verkauf von Tiktok könnte es jedenfalls schwer werden mit der notwendigen US-Übernahme, falls auch Oracle aus dem Rennen sein sollte. Oracle selbst hat mittlerweile bestätigt, Technologiepartner von Tiktok zu werden. Dies sei Teil eines Plans von Bytedance. Weitere Details dazu, welche Rolle die Firma spielen soll, wurden nicht mitgeteilt. Der Vorschlag werde nun an das US-Gremium zur Bewertung ausländischer Investitionen und anschließend an Präsident Trump gehen, erklärte Finanzminister Steven Mnuchin im Sender CNBC.

Nicht einfacher ist die ganze Sache wohl geworden, weil bei einem Verkauf mittlerweile auch die chinesische Regierung ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. So dürfen laut einer Regelung von Ende August »IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse« - Tiktok-Software fällt darunter - nur mit staatlicher Erlaubnis ins Ausland verkauft werden.

Tiktok schließt sich EU-Kodex an

Während die Videoplattform in den USA weiterhin ums Überleben am Markt kämpft, spielt sie in Europa weiter mit im - US-dominierten - Konzert der großen sozialen Medien. Vor Kurzem teilte Tiktok mit, sich im Kampf gegen Online-Hassrede einem freiwilligen Verhaltenskodex der Europäischen Union anzuschließen, an dem etwa auch Facebook, Microsoft, Youtube, Instagram und Twitter beteiligt sind. »Es ist gut, dass Tiktok dem Kodex beigetreten ist - ein Unternehmen, das vor allem von jungen Nutzern bevorzugt wird, die besonders von Online-Missbrauch und illegaler Hassrede gefährdet sind«, erklärte dazu EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova. Ihr Kollege, Justizkommissar Didier Reynders, sprach von einem »klaren Bekenntnis« Tiktoks, illegale Hassrede im Internet zu bekämpfen. Mit Agenturen

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