187 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung

Neue Erhebung zählt deutlich mehr Opfer durch Nazi-Gewalt als amtliche Statistik

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 sind Medienberichten zufolge mindestens 187 Menschen von rechten Gewalttätern getötet worden. Damit lag die Zahl deutlich höher als in den offiziellen Statistiken der Sicherheitsbehörden, in denen nur 109 Todesopfer aufgeführt sind, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Recherche des Berliner »Tagesspiegel« und von »Zeit online« ergab. Auch in der Vergangenheit hatte es Berichte gegeben, wonach die Zahl der Opfer deutlich höher als in den offiziellen Statistiken ist. Die Amadeu Antonio Stiftung zählt in ihrer Erhebung sogar 209 Todesopfer.

Der »Tagesspiegel« veröffentlichte nach eigenen Angaben erstmals im Jahr 2000 eine Auflistung von damals 93 Todesopfern rechter Gewalt seit Oktober 1990. Auch damals war die offizielle Zahl viel geringer: 24 Menschen wurden demnach nach den Zählungen der Polizei in Deutschland bis dahin durch rechte Täter getötet. Seit dem Start des Projekts hätten die Sicherheitsbehörden in mehr als 40 Fällen ihre ursprüngliche Bewertung revidiert und Fälle aus dieser Liste nachträglich in die offiziellen Statistiken aufgenommen, berichtete das Blatt. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -