Furcht vor hoher Zahl ziviler Opfer

Friedensorganisationen gegen bewaffnete Bundeswehr-Drohnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Friedensorganisationen warnen vor einer Bewaffnung von Drohnen der Bundeswehr. Die Ärztevereinigung IPPNW forderte die Bundestagsabgeordneten auf, einer Bewaffnung der Heron-TP-Drohnen nicht zuzustimmen. In einer am Montag verbreiteten Erklärung hieß es, dadurch sei eine hohe Anzahl ziviler Opfer zu befürchten. Drohnen ermöglichten Tötungen mit geringem Risiko für die Angreifenden und senkten damit die Hemmschwelle zu töten. Die Grenzen zwischen »Krieg und Noch-nicht-Krieg« würden verwischt.

»Pax Christi« kritisierte, »eine neue Dimension der Kriegsführung« werde damit möglich gemacht. Die katholische Organisation äußerte die Befürchtung, dass sich die rechtlichen Maßstäbe verschieben könnten, »je mehr sich die amerikanische Praxis gezielter Tötungen jenseits klar bestimmter bewaffneter Konflikte als Völkergewohnheitsrecht durchsetzt«. Zudem könnte eine neue Aufrüstungsspirale »in Richtung automatisierter Kriegsführung« in Gang gesetzt werden.

Im Bundestag gaben am Montagbei einer öffentlichen Anhörung des Verteidigungsausschusses Sachverständige eine »völkerrechtliche, verfassungsrechtliche und ethische Bewertung« zur Bewaffnung von Bundeswehr-Drohnen ab. Als Argumente für bewaffnete Drohnen wurde in erster Linie der deutlich bessere Schutz der Soldaten genannt. Die Bundeswehr setzt ihre Drohnen bislang ausschließlich zur Aufklärung ein. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, dass der Bundestag über einen solchen Schritt erst nach »ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung« entscheidet. Deshalb hatte das Verteidigungsministerium im Mai eine Debatte darüber gestartet.epd/nd

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