Vor- und Nachteile der Arbeit in Corona-Zeiten

SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel

  • Lesedauer: 3 Min.

Die Regel ist ein Instrument, um wirksame Maßnahmen gegen SARS-CoV-2-Infektionen bei der Arbeit professionell umzusetzen. Zudem gibt die erste Technische Regel, die erstellt und von allen Arbeitsschutzausschüssen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales getragen wird, Arbeitgebern und Aufsichtsbehörden Orientierung und Rechtssicherheit.

Die neue Ausgabe von »baua: Aktuell« geht auf die Entwicklung und Inhalte der neuen Arbeitsschutzregel ein. »Wir wollen die Betriebe dabei unterstützen, weiterhin ihre Schutzmaßnahmen professionell umzusetzen und gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Aktivitäten so gut es unter diesen Bedingungen geht, weiterzuverfolgen«, sagt Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Zwar bleiben Abstand, Hygiene, Alltagsmasken und Lüften die wichtigsten Maßnahmen des Infektionsschutzes, technische und organisatorische Schutzmaßnahmen sind jedoch nach dem Arbeitsschutzgesetz vorrangig zu ergreifen.

Hier zeigt die Regel beispielhafte Schutzmaßnahmen auf. Dabei kommen auch die Vorsitzenden der Arbeitsschutzausschüsse beim BMAS, die federführend an der Erstellung der Regel beteiligt waren, zu Wort. Zudem greift die Ausgabe Aspekte wie die psychische Belastung, die Arbeit im Homeoffice oder die Empfehlung der Bundesregierung zum infektionsschutzgerechten Lüften auf.

Weitere Beiträge stellen unter anderem aktuelle Produkte wie das BAuA-Fachgutachten zu Fluchtwegen oder die Leitlinie zur Asbesterkundung und Aktivitäten aus anderen Handlungsfeldern einschließlich der DASA Arbeitswelt Ausstellung vor. Die aktuelle Ausgabe gibt es - ebenso wie alle seit 2005 erschienenen Mitteilungen - kostenfrei auf der Internetseite der BAuA unter www.baua. de/publikationen.

EU: Mehr Schutz gegen arbeitsbedingte Muskel- und Skelettkrankheiten

Die Europäische Union will Arbeitnehmer besser vor arbeitsbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen schützen. Eine entsprechende Aufklärungskampagne startete die EU-Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) am 12. Oktober 2020.

Jeder Arbeitnehmer in Europa sei gefährdet, daran zu erkranken, sagte Direktorin Christa Sedlatschek. Mit Blick auf die sich wandelnde Arbeitswelt in der Corona-Pandemie sei das Thema wichtiger denn je.

Das Risiko, an Muskel- und Skeletterkrankungen zu erkranken, erhöhe sich durch schweres Heben oder häufig wiederholte Arm- und Handbewegungen, sagte Sedlatschek. Besonders anfällig seien Arbeiter traditioneller Berufe etwa in der Landwirtschaft, im Handwerk und in Gesundheits- und Pflegeberufen.

Wichtig seien genug Pausen und eine korrekte Körperhaltung. Zugleich warnte Sedlatschek vor den Kosten zur Behandlung von Muskel- und Skeletterkrankungen für das Gesundheitswesen. Der zuständige EU-Kommissar Nicolas Schmit betonte, derlei Erkrankungen könnten zu mehr Krankheitstagen führen und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen senken.

Kampagne macht auf das Thema psychische Gesundheit aufmerksam

Die Bundesregierung und Organisationen aus dem Bereich Prävention wollen mit einer Kampagne auf das Thema psychische Gesundheit aufmerksam machen. Die »Offensive Psychische Gesundheit« solle dazu beitragen, dass Menschen ihre eigenen psychischen Belastungen und Grenzen besser wahrnehmen und auch mit Menschen in ihrem Umfeld offener darüber sprechen können, hieß es zum Start der Kampagne in Berlin in einer gemeinsamen Mitteilung von Bundesgesundheits-, Bundesfamilien- und Bundesarbeitsministerium. Ob am Arbeitsplatz, in Schule, Ausbildung oder Privatleben - der Alltag sei oft stressig.

Die Corona-Pandemie hat die Herausforderungen für viele Menschen noch erhöht. Ziel sei es, die Präventionslandschaft in Deutschland mit ihren zahlreichen Anbietern besser zu vernetzen. Beteiligt sind den Angaben zufolge unter anderem die Krankenkassen, die Rentenversicherung, Unfallversicherer, Berufsgenossenschaften und Psychotherapeuten-Verbände.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hält die Aktion nicht für ausreichend. Einer Befragung zufolge arbeitet fast jeder dritte Beschäftigte in Deutschland länger als 40 Stunden in der Woche. Bei 10 Prozent sind es demnach sogar 48 Stunden und mehr. Agenturen/nd

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