5,5 Millionen Waffen sind zu viel

Stefan Otto fordert Einschränkungen für Sportschützen

Eine Pistole ist grundsätzlich ein destruktiver Gegenstand. Sie ist fürs Töten gemacht, für nichts anderes. Natürlich gibt es auch spielerische Benutzungen, im Schützenverein etwa. Diese Zweckentfremdung mag Spaß machen, hat aber gefährliche Nebenwirkungen. Denn es gibt dadurch eine hohe Zahl an Berechtigungen fürs Waffentragen. In Deutschland sind derzeit rund 5,5 Millionen Pistolen und Gewehre im Umlauf. Statistisch gesehen wird mit jeder 150 000sten Waffe ein Mensch umgebracht.

Die Grünen wollen in ihrem neuen Grundsatzprogramm Sportschützen entwaffnen. Ihnen soll es verboten werden, mit potenziell tödlichen Waffen zu schießen. Das ist eine moderate wie sinnvolle Einschränkung. Denn die Vermutung liegt nahe, dass, wenn weniger scharfe Waffen im Umlauf sind, es weniger Tote gibt. Auch wenn es Fachpolitiker gibt, die das bestreiten und darauf verweisen, dass die Zahl tödlicher Schüsse in Deutschland nicht sehr hoch ist. Sie ist aber auch nicht unerheblich. So hatten die Täter der Amokläufe von Erfurt und Winnenden sowie der Attentäter von Hanau über Schützenvereine einen leichten Zugang zu Waffen. Diese drei Taten sollten Grund genug sein, die Zahl der Schusswaffen in Privathand einzuschränken, denn es würde helfen, Leben zu erhalten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.