Zähmung der Versandhausriesen

Stefan Otto begrüßt den Vorschlag, Onlinehändler zu besteuern

Für die Verbraucher ist es natürlich bequem, von zu Hause aus zu bestellen. Ich kann mir drei paar Schuhe schicken lassen und zwei paar, die nicht passen, gratis wieder zurückschicken. Alles ganz einfach. Aber der Trend zum Online-Shopping ist bedenklich, weil er nämlich alles andere als ein Beitrag zum Umweltschutz ist. Es ist nicht nur der immense Verpackungsmüll, der bei dieser Art einzukaufen anfällt. Sondern der Boom erfordert riesige Versandzentren, die nicht nur viele schlecht bezahlte Jobs bieten, sondern auch viel Schwerlastverkehr hervorrufen.

Viele Einzelhändler können mittlerweile mit dieser übermächtigen Konkurrenz nicht mehr mithalten und müssen aufgeben. Das wiederum setzt die Kommunen unter Handlungsdruck, weil die Innenstädte veröden. Nun braucht eine Revitalisierung der Stadtzentren aber nicht nur Ideen, sondern auch Investitionen. Der Mainzer Oberbürgermeister hat daher vorgeschlagen, den Onlinehandel zu besteuern.

Der Vorschlag hat durchaus Charme, weil er die Verursacher dieser Entwicklung zur Kasse bitten würde. Zwar ist davon auszugehen, dass die ihre Preise anheben würden, was aber nicht schlecht sein muss. Denn dies käme nicht zuletzt den Einzelhändlern zugute, die schon lange unter dem Dumping der Onlinehändler leiden.

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