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Weltweit immer mehr Vertriebene - auch im Corona-Jahr 2020
UNHCR: Mehr als 80 Millionen Menschen weltweit aus ihrer Heimat vertrieben
Genf. Mitte dieses Jahres waren mehr Menschen auf der ganzen Welt aus ihrer Heimat vertrieben als je zuvor. Es dürften mehr als 80 Millionen gewesen sein, schätzt das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Die 80-Millionen-Marke sei gebrochen worden, obwohl wegen der Corona-Pandemie im April 168 Länder weltweit ihre Grenzen ganz oder teilweise geschlossen hatten, auch für Asylsuchende, wie das UNHCR am Mittwoch in Genf berichtete. Ende letzten Jahres waren nach UNHCR-Schätzungen weltweit 79,5 Millionen Menschen vertrieben, 57 Prozent davon im eigenen Land. Die Zahl zum Stichtag Ende 2020 publiziert das UNHCR erst im Juni nächsten Jahres.
Nur gut 800.000 Menschen hätten bis Ende Juni in ihre Heimat zurückkehren können, so das UNHCR. Nur 17 400 Menschen hätten in der ersten Jahreshälfte eine neue permanente Heimat in einem Aufnahmeland gefunden - halb so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das lag auch an der Pandemie: Von März bis Juni waren solche Umsiedlungen wegen der weltweiten Reisebeschränkungen ausgesetzt.
Konflikte, Unruhen und Gewalt gingen zudem weiter, und so seien mehr Menschen im Kongo, in Syrien, in der Sahel-Region in Afrika, sowie in Mosambik, Somalia und im Jemen vertrieben worden. Allein im Kongo seien wegen der Unruhen in der Provinz Ituri Ende Juni mehr als 660.000 Menschen vertrieben gewesen. In Syrien hätten mehr als 580.000 Menschen neu vor Kämpfe in der Region um Idlib fliehen müssen.
Die Zahl der gewaltsam Vertriebenen habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, sagte der UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. »Der internationalen Gemeinschaft gelingt es nicht, Frieden zu wahren«, meinte er. dpa/nd
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