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Trotz bewaffneter Kämpfe: Neuwahlen in Zentralafrika

UN-Soldaten wurden in der Hauptstadt Bangui an Wahllokalen stationiert, um für Sicherheit zu sorgen

  • Lesedauer: 2 Min.

Bangui. Inmitten eines bewaffneten Konflikts haben die Bürgerinnen und Bürger der Zentralafrikanischen Republik ihre Stimme für einen neuen Präsidenten und ein Parlament abgegeben. UN-Soldaten waren am Sonntag in der Hauptstadt Bangui an Wahllokalen stationiert, um für Sicherheit zu sorgen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Die Sorge war groß, dass die Gewalt in dem Land am Wahltag eskalieren und dies die Sicherheit der Wähler sowie die Wahlen bedrohen könnte. Eine Allianz von Rebellen lieferte sich in den vergangenen Tagen mit Sicherheitskräften und UN-Soldaten Kämpfe, dabei sind nach UN-Angaben auch drei Blauhelme gestorben. Ruanda und Russland schickten jüngst Truppen und Militärberater in das Land.

Die Rebellen-Allianz wird laut der UN-Mission Minusca von Ex-Präsident François Bozizé unterstützt und hatte demnach zum Ziel, den Wahlprozess in dem Land mit rund 4,7 Millionen Einwohnern zu stoppen. Bozizés Kandidatur für die Präsidentenwahl wurde jüngst vom Verfassungsgericht zurückgewiesen. Stärkster Oppositionskandidat ist Ex-Regierungschef Anicet-Georges Dologuélé, Staatschef Faustin-Archange Touadéra bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.

Das mineralreiche, aber extrem arme Land ist seit Jahren von Konflikten und Umstürzen gebeutelt. Der frühere Staatschef Bozizé wurde 2013 von der Seleka, einer primär muslimischen Koalition von Rebellengruppen, gestürzt. Es folgten Jahre der Kämpfe zwischen der Seleka und den christlichen Anti-Balaka-Milizen sowie etlichen Splittergruppen. Eine französische Militärintervention und später die UN-Mission stabilisierten zeitweise die Lage. 2019 wurde ein Friedensabkommen mit einigen bewaffneten Gruppen unterzeichnet, dennoch kommt es immer wieder zu Gewalt. Die Jahre der Kämpfe haben zu einer humanitären Krise geführt; rund 1,3 Millionen Menschen sind laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk derzeit innerhalb der Landesgrenzen und in den Nachbarländern auf der Flucht. dpa/nd

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