SPD-Vorsitzende will Frage der Kampfdrohnen vertagen

Entscheidung über Anschaffung von Kampfdrohnen für Bundeswehr soll erst in der nächsten Legislaturperiode fallen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans will die Frage der möglichen Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen vertagen. »Ich gehe davon aus, dass über diese Frage in dieser Legislaturperiode nicht mehr entschieden wird«, sagte Walter-Borjans der Düsseldorfer »Rheinischen Post«. Um die mögliche Anschaffung von Kampfdrohnen gibt es in der Großen Koalition heftigen Streit.

Die SPD-Bundestagsfraktion hatte sich am vergangenen Dienstag vorerst gegen die Anschaffung solcher Drohnen ausgesprochen. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bezeichnete diesen Beschluss als »unverantwortlich - vor allem mit Blick auf die Sicherheit und den Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten«.

Walter-Borjans sagte nun, die Debatte über Kampfdrohnen sei »weder in der SPD noch in der Gesellschaft bislang in der notwendigen Breite geführt« worden. Deswegen habe er die Vertagung des Themas auf die nächste Legislaturperiode angestoßen.

Die Entscheidung der SPD-Fraktion ist auch intern umstritten. Der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion, Fritz Felgentreu, der die Beschaffung von Kampfdrohnen befürwortet, trat deswegen von seinem Posten zurück. Walter-Borjans sagte, er habe »großen Respekt« vor Felgentreu. Dieser habe sein Amt niedergelegt, weil die Fraktion in der Drohnen-Frage »eine überwiegend andere Meinung als er selbst vertritt«. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.