- Politik
- AfD Cottbus
Interner Streit nach Party von AfD-Politikerin gegen Corona-Vorgaben
Gegen Mitglieder der AfD Cottbus wird dieses Fehlverhalten parteiinterne Ordnungsmaßnahmen nach sich ziehen, heißt es in einer Erklärung.
Cottbus. Die illegale Geburtstagsfeier einer AfD-Kommunalpolitikerin in Cottbus, die in einem Polizeieinsatz gipfelte, hat zu scharfer Kritik aus der eigenen Partei geführt. Der Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der AfD Spree-Neiße, Steffen Kubitzki, schrieb am Mittwoch: »Wir verurteilen den Vorfall, insbesondere den Angriff auf den Polizeibeamten, auf das Schärfste und weisen jeden Versuch, dieses Vorkommnis mit der AfD in Verbindung zu bringen, strikt zurück.« Die AfD Cottbus missbilligte und verurteilte das Verhalten. »Gegen Mitglieder der AfD Cottbus wird dieses Fehlverhalten parteiinterne Ordnungsmaßnahmen nach sich ziehen«, heißt es in einer Erklärung, über die zuvor die »Lausitzer Rundschau« berichtete.
Bei dem Einsatz in der Nacht zum Sonntag in Cottbus war nach Polizeiangaben ein Beamter angegriffen worden. Ein 35-Jähriger war der Polizei zufolge in der Wohnung der AfD-Kommunalpolitikerin auf den Polizisten losgegangen und hatte ihn gewürgt. Neun Gäste im Alter von 18 bis 46 Jahren seien auf der Party gewesen, erlaubt sind derzeit nur maximal fünf Menschen über 14 Jahren aus höchstens zwei Hausständen. Die Polizei war nach eigenen Angaben wegen des Zündens von Feuerwerk aus der Wohnung informiert worden, da sich Nachbarn gestört fühlten. Die Wohnungsinhaberin verhielt sich demnach gegenüber den Beamten aggressiv. Sie äußerte sich auf dpa-Anfrage nicht.
Der AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Freiherr von Lützow gab an, sich zu der Party begeben zu haben, um der Kommunalpolitikerin zu gratulieren. Nach eigenen Angaben war er nur an der Tür und bekam vom Vorfall mit dem Polizisten nichts mit. »Ich wollte gratulieren«, sagte er. »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.« Er habe bis abends gearbeitet und habe dann noch dort vorbeischauen wollen. Die Polizisten nahmen seine Personalien auf.
Die Linksfraktion setzte den Vorfall der Feier auf die Tagesordnung des nächsten Landtags-Innenausschusses. Von Lützow sagte der Deutschen Presse-Agentur, er werde eine kurze Stellungnahme abgeben. dpa/bb/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.