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Lockdown-Ende nicht absehbar

Deutschland erreicht bei Corona-Toten Höchststand. Impfungen laufen teils holprig an

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 3 Min.

In Deutschland sind nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 1129 Menschen binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Die Gesamtzahl erhöhte sich auf mehr als 32 000. Die Gesundheitsämter haben außerdem rund 22 500 Neu-Infektionen gemeldet. Angesichts dessen erklärte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass man noch sehr weit von der Normalität entfernt sei. In dieser Situation könne nicht in den Modus vor dem Lockdown zurückgekehrt werden. Auch nach dem 10. Januar sollten die Kontakte reduziert bleiben.

Zum Start der Impfungen gegen Sars-CoV-2 in Deutschland warb Spahn am Mittwoch noch einmal für die Immunisierung als Schlüssel auf dem Weg aus der Pandemie heraus. Zugleich bat er um Geduld: »Es werden Zug um Zug mehr Dosen ausgeliefert und auch weitere Impfstoffe zugelassen.« Es sei eine gute Nachricht, dass Biontec seinen Impfstoff ab Februar auch am Standort Marburg produzieren werde. Spahn zeigte sich darüber zufrieden, dass die Infrastruktur für die Impfungen in den Bundesländern bereit stünde. Er kündigte die nächste Lieferung an die Länder noch für den gleichen Tag an. Von nun an, so Spahn, sollen die Lieferungen im Wochenrhythmus an einem festen Wochentag erfolgen. Die Impfzentren seien aktuell noch nicht ausgelastet, weil zunächst Bewohner von Pflegeheimen durch mobile Teams immunisiert würden. Mehr als 60 000 Menschen, vor allem in den Heimen, seien in Deutschland bereits geimpft. Es handele sich um ein Übergangsphänomen, dass die vorgesehenen Zentren teilweise nicht arbeiten könnten. Die Bundesländer verfahren auch bei ihrer Einladungspolitik unterschiedlich - teils wurden noch gar keine Termine vergeben, teils jedoch schon mehrere Tausend, wie zum Beispiel in Baden-Württemberg.

Spahn verteidigte noch einmal die gemeinsame europäische Impfstoffbeschaffung, auch angesichts des schnelleren Vorgehens etwa in Großbritannien oder in Israel. Außerhalb der EU gebe es keine zehn Länder, die überhaupt zum aktuellen Zeitpunkt schon impfen könnten. Der Minister verwies darauf, dass mit dem Impfstoff des US-Herstellers Moderna die zweite Zulassung in der EU kurz bevor stehe. Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca hingegen, gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt, ist am Mittwoch bereits in Großbritannien zugelassen worden. Es hat zwar nicht die hohe Wirksamkeit wie das Biontech-Präparat, dafür ist es deutlich billiger und lässt sich leichter lagern.

Auch weltweit steigt die Zahl der Corona-Toten weiter. In Lateinamerika und der Karibik wurden inzwischen mehr als eine halbe Million Todesfälle verzeichnet. Das Gebiet ist nach Europa die zweite Weltregion mit mehr als 500 000 registrierten Todesopfern der Pandemie. In Europa war diese Marke zwölf Tage zuvor überschritten worden. Die Weltregion mit der dritthöchsten Zahl von Corona-Toten sind die USA und Kanada. Dort wurden insgesamt mehr als 350 000 Todesfälle verzeichnet. Die USA meldeten am Mittwoch erstmals mehr als 3700 Todesfälle binnen 24 Stunden.

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