Sonderschuljahr

Stefan Otto über Lehrpläne, die ins Wanken geraten

Schon im Herbst - vor der zweiten Infektionswelle - gab es einen Aufschrei von Schüler*innen in Bayern, die darüber klagten, dass der Leistungsdruck enorm sei. Zwar würden wohl die Regeln für Klausuren eingehalten werden, erklärte daraufhin der Deutsche Lehrerverband, aber die Lehrkräfte seien darauf aus, rasch eine Notenbasis zusammenzubekommen. Natürlich machten sie sich Sorgen um die Bewertungen der Schüler*innen. Der Realschullehrerverband hat jetzt noch einmal unterstrichen, dass es keine Qualitätsabstriche bei den Abschlüssen geben werde, auch wenn nicht mit einem baldigen Präsenzunterricht zu rechnen ist.

Das hört sich nach Wunschdenken an. Keineswegs wird es nämlich im Wechselunterricht überall eine Videoschaltung geben, und noch immer werden Lernplattformen beim Heimunterricht unterschiedlich genutzt. Es wird Verzögerungen im Lehrplan geben. Ohnehin können sich nicht alle Schüler*innen gleich gut mit der Situation arrangieren. Wer es versteht, sich selbst zu organisieren, ist klar im Vorteil. Das wird sich auch auf die Abschlüsse auswirken. Zwangsläufig werden Abstriche gemacht werden müssen, auch wenn es den Lehrerverbänden nicht gefällt, die darauf pochen, die Leistungsstandards hochzuhalten.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!