Linker Grünen-Flügel: »Personenkult tut uns nicht gut«

Kritik beim linken Flügel der Grünen an geplanter Kanzlerkandidatur

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bei Teilen des linken Flügels der Grünen regt sich Widerstand gegen das Vorhaben der Partei, mit einer Kanzlerkandidatur in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. In einem offenen Brief der »Unabhängigen Grüne Linke«, heißt es den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge: »Personenkult tut uns nicht gut und widerspricht unseren Idealen.« Deshalb solle die Partei »realistische Position vertreten und zunächst keine*n Kanzlerkandidaten*in aufstellen«.

Die Grünen sollten aber »selbstverständlich anstreben, die stärkste Partei einer Koalitionsregierung zu werden«, heißt es den Angaben zufolge in dem Brief der Grünen Linken weiter. Eine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten sei jedoch auch deshalb nicht notwendig, weil die Grünen »schon zu viele Wahlen erlebt« hätten, »bei denen wir in den Wahlumfragen hohe Werte hatten und dann bei den Bundestagswahlen abgestürzt sind«.

Die Partei habe zurzeit mit den beiden Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck ein »engagiertes und gut zusammen arbeitendes Team als Bundesvorstand«, heißt es in dem Brief, der dem Redaktionsnetzwerk vorliegt. »Diese sehr konstruktive Kooperation auch mit der Basis sollte nicht ohne Not aufgegeben werden.«

Ein Lächeln an die Grünen
Das Führungspersonal der Union schickt sich in die parteipolitischen Realitäten.

Sollte sich der Bundesvorstand für eine Kanzlerkandidatur entscheiden, müsse die Entscheidung über das Ob und Wie einer Kanzlerkandidatur bei einer Bundesdelegiertenkonferenz oder in einer Urabstimmung der grünen Basis getroffen werden. Der Brief ist von zwölf Mitgliedern der »Unabhängigen Grünen Linken« unterzeichnet, allen voran von Klemens Griesehop aus Berlin, der bei Parteitagen häufiger als Kritiker des Bundesvorstands in Erscheinung tritt.

Für eine Kanzlerkandidatur der Grünen sind die beiden Parteichefs im Gespräch. Wer von den beiden antritt, soll zwischen Ostern und Pfingsten geklärt werden.

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