- Kommentare
- Kinderarbeit
Lieferkettengesetz, aber schnell!
Martin Ling über die Verantwortung des Nordens für die Kinderarbeit
Corona hat die »moderne Sklaverei« nicht geschaffen, Corona hat die Kinderarbeit verschärft. Auf diesen Zusammenhang hat Entwicklungsminister Gerd Müller anlässlich des Starts des von den Vereinten Nationen ausgerufenen internationalen Jahres gegen Kinderarbeit zu recht hingewiesen. Ob er bei den Bremsern des Lieferkettengesetzes um Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel damit auf offene Ohren stößt? Die Verschleppung des Gesetzes spricht nicht dafür.
Kinderarbeit findet zwar überwiegend in Ländern des Globalen Südens statt; dass die Länder des Globalen Nordens damit aber nichts zu tun hätten, ist offenkundig falsch. Seit vielen Jahren fordern einschlägige Nichtregierungsorganisationen wie das Kinderhilfswerk »terre des hommes«, dass international agierende Unternehmen ihre Lieferketten kontrollieren müssen, um die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. Für viele Unternehmen ist es das Letzte, was sie freiwillig tun - warum die Profitmarge senken, wenn keiner hinschaut?
Ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen dafür in Haftung nimmt, wenn sie oder ihre Subunternehmer soziale und ökologische Standards unterlaufen, ist überfällig. Gerd Müller sollte endlich erhört werden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.