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Realpolitikerin
Klima-Aktivistin Luisa Neubauer steht für Nato-Rede in der Kritik
Die Teilnahme an Konferenzen gehört für Luisa Neubauer zum Alltag. Eines der wohl bekanntesten deutschen Gesichter der Klimastreikbewegung Fridays for Future ist bei Journalisten, NGOs und Politikern gefragt. Professionell und Wortgewand tritt die 24-jährige Hamburgerin auf. Eine Konferenz vom November führt jedoch aktuell - erst kürzlich wurde Twitter darauf aufmerksam - zu Debatten.
Das Grünen-Mitglied hatte damals am Nato Youth Summit teilgenommen, einer Veranstaltung, die von der Nato und der Münchner Sicherheitskonferenz organisiert wurde. Laut Selbstbeschreibung diskutierten dort »mehr als 900 junge Führungskräfte« über eine »Zukunftsvision« für das Bündnis. Neubauer sprach mit dem ehemaligen niederländischen General Tom Middendorp, derzeit Chef des Internationalen Rates für Klima und Sicherheit.
Wenn auch weniger der Inhalt, so hat doch die Teilnahme von Neubauer an der Konferenz bei FFF-Ortsgruppen zu Unzufriedenheit geführt. »Wir sehen uns nicht als Beratungsstelle des Militärs und wissen absolut nicht, warum Luisa Neubauer da auftaucht«, kommentierte etwa die Ortsgruppe Frankfurt am Main.
Neubauer, zuvor schon öfters mit dem antikapitalistischen Flügel der Klimabewegung aneinandergeraten, erklärte dem »nd« ihre Motivation: »Ich war dort, weil es Akteure braucht, die diese Institutionen öffentlich kritisieren und vor allem konfrontieren«, so die Aktivistin, also »ihnen von Angesicht zu Angesicht erzählen, dass sie ein Problem haben und auch eins sind«.
Viel zu selten müsse sich die Nato rechtfertigen. »Die Klimakrise ist auch eine Sicherheitsfrage und wird im Sicherheitsdiskurs praktisch ignoriert«, führte Neubauer aus. Aber wo verlaufen die Grenzen, mit wem man als Bewegung sprechen sollte und mit wem nicht? »Ich sehe, dass Arbeitsteilung sinnvoll ist«, sagte Neubauer. So könne man Protest gegen etwas organisieren, ohne zeitgleich kategorisch die Debatte auszuschließen.
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