Mehr Vakzin wird kommen

Die Bundesregierung erwartet eine starke Zunahme der Impfstofflieferungen - im Laufe des Jahres

Seit Wochen wird über die verpatzte Anfangsphase der deutschen wie auch europäischen Impfkampagnen diskutiert. Neben unter anderem organisatorischen Problemen bei den Terminvergaben und Debatten über die Reihenfolge der zu Impfenden, erregt hierzulande vor allem ein Umstand die Gemüter der Bürger und Bürgerinnen ebenso wie die der politisch Verantwortlichen: Es gibt einfach nicht genügend Impfstoff, um bei der Durchimpfung der Bevölkerung zügig voranzukommen. Im Zentrum der Kritik steht dabei zum einen die EU, der eine verfehlte Einkaufspolitik vorgeworfen wird. Und zum anderen die Impfstoffhersteller, die derzeit nicht in der Lage sind, die gewünschten und georderten Mengen an Vakzinen zu liefern.

Um etwas mehr Klarheit in die Angelegenheit zu bringen und möglicherweise Lösungen für eine Beschleunigung der Impfstofflieferungen zu beraten, trafen sich am Montagnachmittag (das Treffen dauerte zum Redaktionsschluss noch an) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Ministerpräsidenten der Länder, mehrere Bundesminister, Vertreter der EU-Kommission und die Impfstoffhersteller zu einem »Impfgipfel«.

Bereits vor dem Ende des Gipfels wurde bekannt, mit wie viel Impfstoff die Bundesregierung noch in diesem Jahr rechnet. Aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums, die unter anderem der dpa vorliegt, geht laut Agentur hervor, dass für das laufende erste Quartal insgesamt 18,3 Millionen Impfdosen erwartet werden. Für das zweite Quartal sollen dann voraussichtlich 77,1 Millionen, im dritten Quartal 126,6 Millionen und schließlich im vierten Quartal gar 100,2 Millionen Impfdosen von verschiedenen Herstellern folgen.

Eine weitere Entlastung bei der Impfstoffbereitstellung könnte dann im kommenden Jahr von der Tübinger Biotechnologiefirma Curevac und dem Pharmariesen Bayer kommen. Beide Unternehmen gaben am Montag bekannt, dass sie eine bereits Anfang Januar geschlossene Kooperation erweitert haben. Im Jahr 2022 will Bayer demnach 160 Millionen Dosen herstellen. Angestrebt wird der Start für Ende 2021. Der Impfstoff von Curevac befindet sich im Augenblick noch in der Entwicklung und soll, falls alles planmäßig verläuft, ab Sommer - dann allerdings noch nicht von Bayer produziert - zur Verfügung stehen.

Unterdessen plant Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass Menschen mit Vorerkrankungen beim Impfen teilweise etwas früher zum Zug kommen können als bisher vorgesehen. Dafür will Spahn die Impfverordnung ändern. Demnach könnten dann etwa auch Diabetiker mit hohen Blutzuckerwerten, Menschen mit chronischen Leber- oder Nierenerkrankungen sowie bestimmten schweren chronischen Lungenerkrankungen zur Gruppe mit hoher Priorität zählen und mit ihrer Immunisierung schneller an der Reihe sein.

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