Knapp 100 sächsische Neonazis besitzen legal Schusswaffen

Waffen unter Rechtsextremisten besonders in den Landkreisen Bautzen und Erzgebirge verbreitet

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Dresden. Knapp 100 Rechtsextremisten in Sachsen besitzen legal Waffen. Das ergab die Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz, die am Dienstag in Dresden veröffentlicht wurde. Demnach haben 95 Neonazis sowie elf Reichsbürger eine Schusswaffe. 2019 war die Zahl noch höher: 99 Rechtsextremisten und 18 Reichsbürger hatten damals den Angaben zufolge eine Waffe.

Von einer Trendwende könne nicht gesprochen werden, erklärte Köditz. In den Vorjahren seien die Zahlen stetig angestiegen. Demnach sei der Freistaat von einer nachhaltigen Entwaffnung der extremen Rechten noch weit entfernt. Die meisten Anhängerinnen und Anhänger der rechtsextremen Szene mit waffenrechtlichen Erlaubnissen leben den Angaben zufolge derzeit in den Landkreisen Bautzen (16), Erzgebirge (11) sowie Görlitz und Zwickau (jeweils 10).

Dem Landesamt für Verfassungsschutz sei im vergangenen Jahr ein Fall bekanntgeworden, in dem eine Person aus dem rechtsextremen Spektrum möglicherweise illegal eine Waffe besaß. Zudem seien dem Verfassungsschutz zwei Fälle von Waffenhandel bekanntgeworden.

Laut Ministeriumsangaben wurden im vergangenen Jahr registrierte Schusswaffen und Waffenteile, die sich im Privatbesitz befanden, in einem dreistelligen Bereich als gestohlen oder anderweitig »verloren« gemeldet. Bei der sächsischen Polizei seien derzeit mehr als 1.200 Schusswaffen und Schusswaffenteile zur Fahndung ausgeschrieben. epd/nd

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