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Infektionsschutz muss vorgehen
Meine Sicht: Rainer Rutz über die Aussicht auf Schnelltests an den Schulen
Auch wenn sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) bislang in der Sache ausschweigt: Natürlich bereitet ihr Haus sich darauf vor, die Schulen demnächst zumindest schrittweise wieder zu öffnen. In genau diese Richtung zielt schließlich die Ankündigung der Bildungsverwaltung, dem pädagogischen Personal wie auch allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu eröffnen, sich zweimal die Woche selbst zu testen. Ob diese Frequenz genügt, um Infektionen gänzlich zu verhindern, darf bezweifelt werden. Aber es ist besser als nichts - und auf jeden Fall mehr, als man vor einigen Wochen noch erwartet hätte, als die Senatorin mit der Idee hausieren ging, den Schulbetrieb ungeschützt wenigstens teilweise wieder hochzufahren.
Gleichwohl werden auch die Selbsttests und die ebenfalls in Aussicht gestellten massenhaften Anschaffungen von FFP2- und medizinischen Schutzmasken nichts an dem Umstand ändern, dass es nach wie vor keinen verlässlichen und transparenten Berliner Fahrplan gibt, ab welchem Punkt Schulen geöffnet und - ja, auch das! - erneut geschlossen werden müssen. Das bis zu den Weihnachtsferien durchgezogene Stufenmodell hat sich überlebt. Jeden Donnerstag mal schauen, wie sich denn das Infektionsgeschehen an den einzelnen Schulen so in den vergangenen sieben Tagen entwickelt hat: Das ist angesichts der mit den neuen Virus-Varianten verbundenen Ausbruchsdynamik schlichtweg Schnee von gestern.
Aus Infektionsschutzgründen wäre es freilich am besten, die Schulen bleiben für alle Schüler, die keinen erhöhten Förderbedarf haben, erst einmal bis zu den Osterferien dicht. Klar ist aber auch, dass es auch in vielen anderen Familien inzwischen knirscht beim fortgesetzten Daheimbeschulungsabenteuer. Die Schulöffnungen werden daher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Gut also, dass man Personal und Schülerschaft dann nicht vollkommen blindlings ins Corona-Messer laufen lässt.
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