Vertrauen ins eigene Spiel gewonnen
Der Sieg gegen den FC Bayern symbolisiert die starke Entwicklung der Chemnitzer Basketballer
Dominique Johnson zählt eigentlich zu den unauffälligen Spielern im Kader der Niners Chemnitz. Doch beim Überraschungssieg der Basketballer aus Sachsen über den FC Bayern München gehörte dem 28-Jährigen die Show. Mit einem verwandelten Dreipunktewurf in der letzten Sekunde traf Johnson zum umjubelten 85:83. »Der letzte Angriff war sinnbildlich für unsere Entwicklung und er hat gezeigt, wie weit wir inzwischen gekommen sind. Wir bewegen gut den Ball und jeder kann treffen. Heute war meine Zeit«, sagte der Matchwinner.
Nach einem guten Auftakt in die Partie lagen die Chemnitzer zu Beginn des vierten Viertels bereits mit 14 Punkten hinten. Doch der Aufsteiger startete in der Schlussphase eine spektakuläre Aufholjagd, die Johnson mit dem sogenannten »Buzzer Beater« krönte. Damit schlossen die Niners die Bundesligawoche mit dem dritten Sieg innerhalb von fünf Tagen erfolgreich ab. Bereits 48 Stunden vor dem Triumph über München wurde Bamberg mit einem von Marcus Thornton verwandelten Wurf in der Schlusssekunde 85:82 bezwungen.
Auf die Chance gewartet - und genutzt
»Was für ein Spiel, was für ein Comeback«, meinte Trainer Rodrigo Pastore nach der Nervenschlacht am Sonntagabend im Interview mit dem Sender »MagentaSport«. Der Argentinier, der nur selten Emotionen zeigt, war vom Überraschungserfolg sichtlich überwältigt: »Ich muss meinem Team ein großes Kompliment machen. Wir haben heute das demonstriert, was sonst die Münchner auszeichnet. Wir haben niemals aufgegeben und im letzten Angriff geduldig auf unsere Chance gewartet. Ich bin unfassbar stolz auf Dominique, auf das Team und den Verein.«
Der Sieg über München ist der vorläufige Höhepunkt im Saisonverlauf der Niners, die nach 18 Spielen mit 14 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz rangieren und schon acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone haben. Platz acht würde sogar zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen. Dort rangiert Bamberg mit zwei Siegen Vorsprung - aber die Niners haben auch zwei Spiele weniger.
Nach sechs Niederlagen zum Saisonstart spielen die Chemnitzer in der BBL inzwischen eine gute Rolle und sind auch für die Spitzenteams ein ernst zu nehmender Gegner. Das bekam der FC Bayern bereits zum zweiten Mal zu spüren. Schon im Hinspiel lieferten die Sachsen dem Euroleague-Teilnehmer einen beherzten Kampf. »Wir hatten mit den Münchnern noch eine kleine Rechnung offen, nachdem wir dort mit einem Punkt verloren hatten«, sagte Johnson. »Auch diesmal sind wir wieder bis zum Ende im Spiel geblieben. Wir haben inzwischen so viel Vertrauen zueinander, dass solche Sachen wie heute passieren.« dpa/nd
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