- Politik
- Rüstungskontrolle
Kriegswaffen für jede Krise
Die EU will Geschütze, Haubitzen und Kanonen vor allem nach Afrika liefern
Geliefert werden dürfe dem Entwurf nach alles, was in der »gemeinsamen Militärliste der EU aufgeführt« sei. Das vorgebliche Ziel sei, Partnerländer in die Lage zu versetzen, »ihre Bevölkerung besser zu schützen«. Bis zum Jahr 2027 sollen der EFP 5,7 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Geld, das in laufende Kriseneinsätze fließen könnte. Neben Mali kommen etwa Burkina Faso, Niger oder auch der Tschad dafür in Frage, wo bereits europäische und auch deutsche Ausbildungsprojekte für die Sicherheitskräfte der Länder laufen. »Wir wissen, dass man relativ einfach auf Papier nachweisen kann, dass man eine vernünftige Kontrolle macht«, sagte die EU-Parlamentarierin Hannah Neumann dem WDR und wies darauf hin, dass einmal ausgelieferte Waffen nicht weiter verfolgbar seien.
Auch die deutsche Außenpolitik ist geprägt vom Narrativ, in afrikanischen Ländern Hilfe zu leisten. Zuletzt kritisierte dies Anfang März die Linkenpolitkerin Sevim Dagdelen, Obfrau im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, im Fall der sogenannten »Jemen-Hilfe«, die sie auf dem Weg zu einem »Trostpflaster« sieht, wenn weiterhin eine Aufrüstung der Kriegsallianz stattfinde. »Waffenausfuhren über Tochterfirmen deutscher Rüstungskonzerne im Ausland sowie Komponentenlieferungen im Rahmen europäischer Gemeinschaftsprojekte müssen gestoppt werden«, sagte Dagdelen. Sie forderte Konsequenzen für Kriegstreiber, statt diplomatischer Verhandlungen. Die Kontrolle von Rüstungsexporten gestaltet sich europaweit schwierig.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.