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Schön geredet
Haidy Damm über den aktuellen UN-Weltwasserbericht
Mit der Ressource Wasser ist es wie mit den Folgen des Klimawandels. In Sonntagsreden sei man sich über den Wert des Wassers einig, so Ulla Burchardt von der Unesco. Doch Wissen allein ändert noch nichts. Der diesjährige Weltwasserbericht stellt erneut fest: Es folgen zu wenig Konsequenzen.
Dabei ist in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen offiziell zum Menschheitsziel erklärt worden. Bis 2030 soll demnach für alle Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen sichergestellt sein. Von diesem Ziel ist die Lebensrealität von rund sechs Milliarden Menschen weiter als die erklärten neun Jahre entfernt. Der globale Wasserverbrauch steigt nicht nur durch die wachsende Bevölkerung, auch die Wirtschaft und die damit verbundenen Konsumgewohnheiten sorgen für höheren Bedarf. Wegen der Klimakrise wird die lebenswichtige Ressource Wasser zukünftig zudem noch stärker umkämpft sein.
Warten auf die Tankwagen. In der Coronakrise ist die prekäre Wasserversorgung in Kolumbiens Norden noch wichtiger geworden
»Menschheitsziel« klingt in Sonntagsreden besonders schön. Besser wäre es, dem großen Wort Taten folgen zu lassen, die seiner Bedeutung gerecht werden. Oder es als das zu benennen, was es ist: der globalen Wirtschaft und dem Wohlstand weniger Länder untergeordnet und schön geredet.
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