Wie valide sind diese Testmöglichkeiten?

fragen & antworten zu schnell- und selbsttests

  • Lesedauer: 3 Min.

Sind die kostenlosen Schnelltests bereits für jeden verfügbar?

Der Bund sagte zwar ab 8. März jedem Bundesbürger mindestens einen kostenlosen Schnelltest pro Woche zu, aber umsetzen müssen dies einschließlich der Bestellungen und Einrichtung von Testmöglichkeiten die Länder und Kommunen. Hier haperte es anfangs.

Wer darf die verfügbaren Antigen-Schnelltests vornehmen?

Grundsätzlich dürfen diese Tests nur von medizinischem Fachpersonal vorgenommen werden, also in Testzentren, Arztpraxen oder Apotheken. Deshalb sind sie auch nicht für jeden frei verkäuflich. Allerdings dürfen sie auch in Schulen oder Unternehmen angewandt werden. Voraussetzung ist aber geschultes Personal.

Wie läuft der Schnelltest ab?

Es wird dafür ein tiefer Nasen- oder Rachenabstrich genommen, was nicht ganz einfach und auch nicht angenehm ist. Die Auswertung läuft dann ähnlich wie bei Schwangerschaftstests: Die Probe kommt auf einen Streifen, der mit einer Verfärbung reagiert. Das Ergebnis soll in 15 bis 20 Minuten da sein. Schnelltests können demzufolge auch genutzt werden, etwa in Pflegeheimen, Kliniken und nach Infektionsfällen etwa in Schulen. Das Ergebnis wird in einer Bescheinigung ausgewiesen. Die könnte man später Behörden nach der Einreise aus Risikogebieten oder beim Besuch von Pflegeheimen vorlegen.

Wer trägt die Kosten?

Pro Schnelltest werden 18 Euro veranschlagt. Die Kosten will der Bund tragen. Ob auch Selbsttests bezuschusst werden, ist noch offen. Der Mannheimer Pharmakonzern Roche, der 10,5 Millionen Selbsttests an die Länder verkauft, nimmt 4,50 Euro plus Umsatzsteuer inklusive Lieferung.

Gibt es genug Schnelltests?

Laut Herstellern liegen 150 Millionen Antigen-Schnelltests auf Halde und wären sofort verfügbar. Für 2021 hat sich der Bund inzwischen bis zu 800 Millionen Stück gesichert.

Was sollen Selbsttests leisten?

Selbsttests soll man zu Hause ohne extra Schulung anwenden können. Es gibt dafür Gebrauchshinweise. Man kann sich beim Selbsttest einen Abstrich vorn in der Nase nehmen oder Spuck- und Gurgeltests machen. Denkbar sind künftig auch Selbsttests unter »Aufsicht« vor Ort bei Veranstaltern, um Restaurants, Theater oder Kinos zu betreten zu dürfen.

Gibt es genug Selbsttestangebote?

Bislang noch nicht, aber das Angebot wächst. Die ersten Selbsttests wurden beim Discounter Aldi verkauft. Inzwischen sind Netto sowie die Drogerieketten dm, Müller und Rossmann hinzu gekommen. Sie sind auch per online oder in Apotheken zu haben. Der Bund sicherte sich mehr als 200 Millionen Selbsttests. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat sechs Produkte amtlich zugelassen.

Wie valide sind die Tests?

Die Schnelltests lieferten nur ein Ergebnis für einen Tag. Auch ein negatives Ergebnis ist kein Freibrief, sich nicht an Hygieneregeln zu halten. Schnelltests sind sinnvoll, wenn Infizierte eine hohe Viruslast haben - also ein bis drei Tage vor den ersten Symptomen und in den ersten sieben Tagen der Erkrankung. Dann könne man Infizierte und Kontaktpersonen gezielt isolieren.

Werden die Schnelltests die bisherigen PCR-Tests ersetzen?

Nein, denn die PCR-Tests, die anders als die Schnelltests in Laboren ausgewertet werden müssen, sind weitaus verlässlicher. Sie gelten den Experten nach wie vor als »Goldstandard«. Der große Vorteil der Schnelltests ist der Zeitgewinn. Sie liefern in der Regel bereits nach einigen Minuten ein Ergebnis.

Was passierte bei einem positiven Schnelltest?

Dann muss auf jeden Fall noch ein PCR-Test erfolgen, um das Ergebnis zu bestätigen. Aber auch ein negativer Test schließt eine Infektion nicht generell aus, vor allem bei einer niedrigen Viruslast etwa in der frühen oder späten Phase der Corona-Infektion. Die Coronaviren könnten so trotzdem weitergegeben werden. Deshalb hält das Robert-Koch-Institut die Antigen-Schnelltests nur für eine Ergänzung und warnt, sich beim negativen Ergebnis in falscher Sicherheit zu wiegen. AFP/nd
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