Die Hausärzte erhalten Biontech-Impfstoff

fragen & antworten rund um das impfen in den arztpraxen

  • Lesedauer: 3 Min.

Den Auftakt hatten Hausärzte in Bayern vollzogen. Welche Ärzte impfen gegen das Coronavirus?

Einzelne Ärzte impften schon seit ein paar Wochen gegen das Coronavirus. Der landesweite Impfstart in Bayern war am 7. April. Begonnen wurde zunächst in 1635 Praxen. Doch nach und nach wurden immer mehr Hausärzte mit eingebunden. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) geht inzwischen von rund 8500 Praxen aus.

Grundsätzlich - und das gilt bundesweit - können alle niedergelassenen Ärzte, Fachärzte und ärztliche Psychotherapeuten den Impfstoff bestellen. Die Bestellung erfolge nach Bedarf bei den Apotheken. Anfangs stehen den Praxen im Schnitt aber nur 20 Impfdosen zur Verfügung. Man geht davon aus, dass bald zwischen 18 bis 48 Impfdosen pro Woche verimpft werden können.

Wer wird vom Hausarzt geimpft?

Weil es noch viel zu wenig Impfstoff gibt, sollen zunächst Patienten aus den Risikogruppen einen Termin bekommen. Die Hausärzte sollen sich an der bundesweiten Impfverordnung orientieren und die Priorisierung weitgehend einhalten. Demnach werden zuerst ältere Menschen, Patienten mit Vorerkrankungen und einzelne Berufsgruppen geimpft. Den Ärzten wurde aber mehr Flexibilität zugesichert. Sie könnten beispielsweise chronisch Kranke schneller impfen.

Welchen Impfstoff verabreichen sie?

Hausärzte haben zum Impfstart in den Praxen zunächst ausschließlich den Impfstoff von Biontech/Pfizer, so der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nach den ersten beiden Wochen komme noch Impfstoff von AstraZeneca hinzu und später von Johnson & Johnson. Impfdosen von Moderna sollen wiederum nur in den Impfzentren verabreicht werden. Laut Spahn wurden für die 35 000 Hausarztpraxen insgesamt 1,4 Millionen Impfdosen bestellt. Geliefert werden könnten zunächst 940 000 Dosen. Ende April sollen den Arztpraxen wöchentlich mehr als drei Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen.

Was den Impfstoff Astra-Zeneca anbetrifft, so soll das Präparat einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission zufolge im wesentlichen nur noch an Menschen über 60 Jahren verabreicht werden.

Wie bekommen Patienten einen Impftermin beim Hausarzt?

Die Verfahrensweise legen die Hausärzte selbst fest. In der Anfangsphase sollten die Patienten angesichts der geringen Impfstoffmenge davon absehen, ständig beim Hausarzt anzurufen. Damit blockieren sie nicht nur die Leitungen, sondern verzögern vor allem die Abläufe in der Praxis. Im Prinzip entscheidet jede Praxis eigenständig darüber, ob sie für die Impfungen zusätzliche Sprechzeiten anbietet oder parallel zum laufenden Betrieb impft. Viele Hausärzte haben angekündigt, für die Impfungen extra Sprechstunden mittags oder abends anzubieten. Zu beachten ist noch: Diejenigen, die schon einen Termin in einem Impfzentrum haben, sollten diesen nicht absagen, sondern unbedingt wahrnehmen und nicht zum Hausarzt wechseln.

Eine Anmeldung beim Online-Portal »BayIMCO« für einen Impftermin ist nicht notwendig, da die Ärzte sowieso keinen Zugriff auf das Portal. haben. Wer geimpft wurde, sollte seine Anmeldung auf dem Portal selbst löschen.

Welche Vorteile hat eine Impfung beim Hausarzt?

Die Impfung beim Hausarzt hat einige Vorteile. Erstens sind die Ärzte erfahren beim Impfen. Zweitens impfen sie schneller, weil sie auch die Patienten kennen und weil sie beispielsweise chronisch Kranke erfassen können. Vor allem aber könnten Hausärzte die Patienten nach der Impfung besser begleiten und gegebenenfalls Anzeichen erkennen. dpa/nd

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