Baerbocks Härtefälle

Wolfgang Hübner zum außenpolitischen Kurs der Grünen-Kandidatin

Noch schweben die Grünen auf Wolke sieben, nachdem Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin erklärt wurde. Die jedoch hält sich nicht lange in der Partyzone auf, sondern erklärt zügig, wohin der außenpolitische Hase laufen soll. Gegenüber Russland fordert sie in einem Interview mehr Druck, auch um die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 noch zu verhindern. Gegenüber China will sie immerhin »Dialog und Härte« praktizieren, denn Peking betreibe knallharte Machtpolitik.

Letzteres ist eine Binsenweisheit; ehrlich wäre es, wenn Politiker mal erwähnen würden, dass die härteste, brutalste Machtpolitik seit sehr langer Zeit der Westen betreibt. Im Übrigen würde man sich energische Töne wie zu Nord Stream 2 auch zu den Umweltplänen von US-Präsident Biden wünschen, der das extrem umweltschädliche Fracking weiter erlaubt. Wer so einseitig auf die Welt schaut, vergibt leichten Herzens eine Rolle, die Deutschland in dieser nervösen Welt angesichts seiner Geschichte und der geografischen Lage gut spielen könnte: zwischen Ost und West zu vermitteln.

Im Wahljahr wird gern über eine grün-rot-rote Option auf Bundesebene gesprochen, auch in der Linken. Was Annalena Baerbock außenpolitisch skizziert, deutet allerdings in eine ganz andere Richtung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.