Mindestens 44 Tote durch Massenpanik bei Pilgerfest in Israel

Anlässlich des Feiertags Lag BaOmer hatten sich Zehntausende Pilger in Meron versammelt

  • Lesedauer: 2 Min.

Meron. Bei einer Massenpanik an einer jüdischen Pilgerstätte im Norden Israels sind dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 44 Menschen seien bei dem Unglück im Ort Meron gestorben, hieß es am Freitag von Seiten der Rettungskräfte und eines Krankenhauses. Anlässlich des jüdischen Feiertags Lag BaOmer hatten sich zehntausende meist ultraorthodoxe Pilger in Meron am Grab des Rabbiners Schimon Bar Jochai versammelt.

38 Menschen seien am Ort des Unglücks gestorben, sagte ein Sprecher der israelischen Rotkreuzorganisation Magen David Adom der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe aber weitere Opfer in den Krankenhäusern. Aus einer der Kliniken hieß es, dort seien sechs Menschen gestorben.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Bei der Massenpanik wurden zudem mehrere Menschen schwer verletzt. Der Rettungsdienst MDA erklärte, er kämpfe um die Leben dutzender Verletzter und werde nicht aufgeben, »bis das letzte Opfer evakuiert wurde.« Mehrere Hubschrauber waren im Einsatz, um die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen. Auch die israelische Armee schickte Ärzteteams und Helikopter nach Meron.

Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerte sich erschüttert über das »schlimme Unglück«. Er bete für die Verletzten. Oppositionsführer Jair Lapid sprach von einer »traurigen« Nacht für das Land.

Anfangs hieß es, der Einsturz einer Tribüne habe das Unglück verursacht. Später sprachen die Rettungskräfte aber von einem tödlichen Massengedränge. »Das ist eine der schlimmsten Tragödien, die ich je erlebt habe«, sagte Lazar Hyman von der Rettungsorganisation United Hatzalah. Die Behörden hatten die Teilnehmerzahl der Wallfahrt auf 10.000 Pilger beschränkt, nach Angaben der Organisatoren reisten aber mindestens 30.000 Gläubige aus ganz Israel an. In Medienberichten war sogar von 100.000 Pilgern die Rede. Rund 5000 Polizisten waren vor Ort, um das religiöse Fest abzusichern. Es handelte sich um die größte öffentliche Versammlung in Israel seit Beginn der Corona-Pandemie. AFP/nd

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