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»Sea-Watch 4« darf Hafen auf Sizilien anlaufen

Organisation rettet bei insgesamt sechs Einsätzen mehr als 450 Menschen von überfüllten Booten im Mittelmeer

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Ein Rettungsschiff der Organisation Sea-Watch mit 455 Flüchtlingen an Bord darf alle Insassen in einem Hafen auf Sizilien an Land bringen. Die italienischen Behörden hätten der »Sea-Watch 4« den Hafen von Trapani zugewiesen, wohin das Schiff nun unterwegs sei, teilte die Besatzung am Montag über den Onlinedienst Twitter mit.

»Unsere Gäste sind sehr erleichtert und unglaublich glücklich, dass sie bald an einem sicheren Ort an Land gehen dürfen!« fügte die Crew der privaten deutschen Hilfsorganisation hinzu. Die »Sea-Watch 4« hatte Ende vergangener Woche die 455 Flüchtlinge bei sechs Einsätzen von überfüllten Booten im Mittelmeer aufgenommen. Zwischenzeitlich wurde ein Mann nach Angaben von Sea-Watch wegen eines medizinischen Notfalls bereits von Bord des Schiffes gebracht.

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Vor dem grünen Licht aus Italien hatte Sea-Watch einen dringenden Appell an die EU-Regierungen lanciert, den Landgang der Flüchtlinge zuzulassen. Es handele sich dabei »nicht um einen Gefallen, Menschenrechte sind keine Wohltätigkeitsveranstaltung«, sagte ein Sprecher der Schiffsbesatzung. Am Wochenende hatte bereits das Schiff »Ocean Viking« der europäischen Organisation SOS Méditerranée 236 Flüchtlinge im Hafen von Augusta auf Sizilien an Land gebracht.

SOS Méditerranée ist eine europäische Organisation mit Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die gemeinsam die »Ocean Viking« betreiben. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.

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Die »Sea-Watch 4« wurde im vergangenen Jahr mit Hilfe von kirchlichen Spenden zur Rettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer geschickt. Nach ihrer ersten Rettungsmission wurde sie im Hafen von Palermo festgesetzt und erst im März durch einen Gerichtsbeschluss wieder freigegeben. Betreiber ist der 2015 gegründete Berliner Verein Sea-Watch.

Nach mehreren Berichten über ertrunkene Migranten und mehr Anlandungen von Flüchtlingsbooten etwa auf der italienischen Insel Lampedusa, wurde die Diskussion um die Migration über das zentrale Mittelmeer wieder lauter. Die privaten Seenotretter kritisieren, dass die libysche Küstenwache Bootsmigranten immer wieder abfange und zurück in das Bürgerkriegsland bringe, wo ihnen Gewalt drohe.

Das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Seit Jahresbeginn kamen nach UN-Angaben bei dem Versuch, auf diesem Wege nach Europa zu gelangen, bereits 599 Menschen ums Leben. Im gleichen Zeitraum 2020 waren es 278. Agenturen/nd

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