Sieben Irrtümer über Alzheimer-Krankheit
sind Alzheimer und Demenz das Gleiche?
Irrtum 1: Alzheimer-Krankheit ist ansteckend
Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Alzheimer-Krankheit beim Menschen ansteckend ist. Im Tierexperiment ist es zwar unter Laborbedingungen möglich, die Alzheimer-Krankheit zu übertragen. Diese Ergebnisse sind aber nicht auf die realen Bedingungen beim Menschen übertragbar. Abgesehen vom zur Zeit notwendigen Corona-Infektionsschutz ist kein spezieller Schutz beim täglichen Umgang mit Patienten nötig.
Aufklärung über die Alzheimer-Krankheit vermittelt die Broschüre »Was ist Alzheimer?« Sie bietet einen kompakten Überblick über die Alzheimer-Krankheit. »Was ist Alzheimer?« kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Tel. (0211) 86 20 660; Website unter www.alzheimer-forschung.de/alz.
Irrtum 2: Alzheimer und Demenz sind das Gleiche
Der Begriff »Demenz« stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß »ohne Geist«. Über 50 verschiedene Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Weitere Demenzformen sind beispielsweise die Vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen Demenz, die Frontotemporale Demenz oder die Demenz bei Parkinson.
Irrtum 3: Aluminium verursacht Alzheimer
Bei Gehirn-Autopsien von verstorbenen Alzheimer-Patienten wurde zwar eine erhöhte Aluminiumkonzentration festgestellt. Forscher gehen jedoch davon aus, dass es sich um eine Begleiterscheinung und nicht um die Ursache der Krankheit handelt. Einen ursächlichen Zusammenhang von erhöhter Aluminiumaufnahme und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden. Auch Studien zur Entstehung und Verbreitung von Alzheimer zeigen keine Hinweise auf eine Verbindung von Aluminium und Alzheimer.
Irrtum 4: Alzheimer-Patienten sterben, weil sie vergessen zu atmen
Menschen mit Alzheimer vergessen nicht zu atmen. Sie sterben auch nicht unmittelbar an der Alzheimer-Krankheit, sondern an Begleiterkrankungen. Im letzten Krankheitsstadium bauen die Patienten auch körperlich immer mehr ab und sind schließlich rund um die Uhr pflegebedürftig. Weil das Immunsystem dadurch erheblich geschwächt ist, steigt die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Viele Alzheimer-Patienten sterben an Atemwegsinfektionen.
Irrtum 5: Alzheimer ist keine Krankheit, sondern Alterserscheinung
Diese Behauptung wird in populärwissenschaftlichen Debatten immer wieder aufgestellt. Mittlerweile ist es jedoch möglich, die Eiweißablagerungen aus Beta-Amyloid und Tau, die für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch sind, durch bildgebende Verfahren sichtbar zu machen. Ein organisch gesundes Gehirn kann bis ins hohe Alter sehr leistungsfähig sein, auch wenn es in der Regel langsamer wird. Alzheimer dagegen ist eine Erkrankung, die diagnostiziert, behandelt und weiter erforscht werden muss.
Irrtum 6: Alzheimer ist noch nicht heilbar, also kann man nichts tun
Es stimmt, dass Alzheimer bisher noch nicht heilbar ist. Aufgrund von Forschungen kann man trotzdem Alzheimer behandeln. So kann mit Alzheimer-Medikamenten der Krankheitsverlauf verlangsamt werden, und auch die Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen lassen sich medikamentös behandeln. Nicht-medikamentöse Therapien, wie die geistige, körperliche und emotionale Mobilisierung, können die Selbstständigkeit des Patienten länger erhalten und das Wohlbefinden fördern.
Irrtum 7: Mutter und Vater hatten Alzheimer, also ich auch
Die Erkrankung eines Elternteiles bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Alzheimer-Krankheit an die Kinder vererbt wird. Nur rund ein Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen sind eindeutig erblich bedingt. Betroffene erkranken in der Regel sehr früh, und zwar zwischen dem 30. und 65. Lebensjahr. Bei 99 Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen ist allerdings das Alter das größte Erkrankungsrisiko. Die Symptome beginnen meistens erst ab dem 65. Lebensjahr. Auch hier gibt es genetische Varianten, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. Zu einem sicheren Ausbruch der Krankheit führen sie jedoch nicht. AFI/nd
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