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+++ Champions-League-Finale wird nach Porto verlegt +++

Der Newsblog zur Coronakrise - Donnerstag, 13. Mai 2021: +++ Berlin will Impfpriorisierung bei Ärzten ab Montag aufheben +++ RKI: Rund zwei Prozent Corona-Variante aus Indien +++ 17.419 Corona-Neuinfektionen - 7-Tage-Inzidenz nähert sich der 100 +++

  • Lesedauer: 6 Min.

München. Das Endspiel der Champions League wird erneut nicht wie geplant in der türkischen Metropole Istanbul stattfinden. Stattdessen hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag das portugiesische Porto als neuen Austragungsort für das am 29. Mai vorgesehene Duell zwischen den englischen Klubs Manchester City und FC Chelsea präsentiert. Gespielt wird im Estadio do Dragao, Schauplatz der Heimspiele des FC Porto und zahlreicher Spiele der EM 2004. Den Fanlagern beider Klubs werden jeweils 6000 Eintrittskarten zur Verfügung gestellt.

Istanbul hätte das Finale der Königsklasse bereits im vergangenen Jahr ausrichten sollen, aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich die UEFA jedoch, ein K.o.-Turnier mit den acht Viertelfinalisten an einem Ort auszurichten. Die Wahl fiel auf die portugiesische Hauptstadt Lissabon mit ihren beiden großen Arenen. Im »Stadion des Lichts« besiegte Bayern München am 23. August im Finale Paris St. Germain (1:0). Die UEFA sah sich erneut zum Handeln gezwungen, weil die Türkei im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von den britischen Behörden als Hochrisikogebiet eingestuft ist: Daher sind auch die Reisen der am Endspiel beteiligten Klubs dorthin nicht möglich. Zwischenzeitlich war das Wembley-Stadion in London als Austragungsort im Gespräch. Diese Pläne ließen sich laut UEFA aber nicht realisieren.

+++ Neue Einreise-Regeln - Bundesländer im Lockerungsmodus +++

Berlin. Für Urlaubsrückkehrer*innen und andere Einreisende nach Deutschland gelten von diesem Donnerstag an bundesweit einheitliche Corona-Regeln. Für vollständig Geimpfte und Genesene fallen Vorgaben zu Quarantäne und Test-Erfordernissen weg - außer, man kommt aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten. Laut einer vom Kabinett beschlossenen Verordnung können auch Nicht-Geimpfte die bisher übliche Quarantäne von zehn Tagen nach Einreise vermeiden - wenn sie aus einem »Risikogebiet« mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 kommen. Dafür muss man belegen, dass man frisch negativ getestet ist. Gehen soll das auch durch Hochladen des Nachweises in der digitalen Einreiseanmeldung.

Die Regelung soll auch Reisen im Sommer in Europa erleichtern, etwa, wenn geimpfte Eltern zusammen mit nicht-geimpften Kindern reisen. Wie Reiseländer für deutsche Urlauber eingestuft werden, ist auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts (RKI) zu sehen. Zentraler Faktor für die Einstufung als »Risikogebiet« sind mehr als 50 gemeldete Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Daneben gibt es »Hochinzidenzgebiete« ab der Schwelle von 200 sowie »Virusvariantengebiete« mit neuen Mutationen. Bei der Rückkehr aus Hochinzidenzgebieten soll es dabei bleiben, dass man die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test verkürzen kann. Rückkehrer aus Virusvariantengebieten müssen weiter für 14 Tage in häusliche Quarantäne gehen, die nicht per Test verkürzt werden kann.

+++ Berlin will Impfpriorisierung ab Montag aufheben +++

Die Eindämmung des Coronavirus und die dritte Welle

Berlin. Auch Berlin will einem Medienbericht zufolge die Impfreihenfolge aufheben. Priorisierungen nach Alter, Vorerkrankung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe sollen ab Montag wegfallen, wie das Wirtschaftsmagazin »Business Insider« berichtete. Zuvor hatten bereits Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg diesen Schritt angekündigt.

Nach dem Wegfall der Priorisierung kann sich prinzipiell jeder impfen lassen, der will. Allerdings - und das gilt für alle Bundesländer: Ab kommender Woche gibt es noch nicht genug Impfstoff für jeden. Erst ab Juni sollen wöchentlich deutlich mehr Dosen zur Verfügung stehen. Von da an seien laut dem Magazin fünf bis sechs Millionen Impfdosen pro Woche für Praxen und Impfzentren angekündigt.

Für die Hauptstadt gilt nach Informationen von »Business Insider« dann, dass Hausärzte auch jenseits der Impfpriorisierung nach eigenem Ermessen Impfstoff an Patienten verabreichen dürfen. Sollten Patienten aber zu einer der drei Prioritätengruppen zählen und noch nicht geimpft sein, haben diese trotzdem weiter Vorrang.

+++ RKI: Rund zwei Prozent Corona-Variante aus Indien - Tendenz steigend +++

Berlin.Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante. Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, »aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an«, heißt es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent. Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30.

Bislang sei keine Abschwächung des hohen Anteils der in Großbritannien entdeckten, deutlich ansteckenderen Variante B.1.1.7 zu beobachten, schreibt das Institut weiter. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus. Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.

Die indische Variante wird seit kurzem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft. Sie zeichnet sich laut RKI durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden. Erste Daten aus Laborexperimenten deuteten jedoch darauf hin, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen »nicht substanziell beeinträchtigt« sei, heißt es. Zudem gebe es Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit.

+++ 17.419 Corona-Neuinfektionen - 7-Tage-Inzidenz nähert sich der 100 +++

Berlin. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.419 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, nähert sich nun der Schwelle von 100. Sie lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 103,6 (Vortag: 107,8; Vorwoche: 129,1). Der Wert sinkt in allen Altersgruppen. Einen Höchststand hatte die bundesweite Inzidenz während der dritten Welle am 26. April mit 169,3 erreicht.

Die Vortages-Coronazahlen aus den Bundesländern

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz geht seit etwa zwei Wochen kontinuierlich zurück. Auch andere Kennzahlen wie der R-Wert und die Belegung der Intensivbetten mit Corona-Patienten weisen auf Entspannung hin. Das kann am Verhalten der Menschen liegen, aber auch am Fortschritt beim Impfen. Zudem sind Effekte der Bundes-Notbremse denkbar. Sie greift, wenn die Inzidenz auf Kreisebene an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt. Dann gelten automatisch strengere Regeln wie Ausgangsbeschränkungen. Auf Kreisebene dürften wegen sinkender Zahlen in den nächsten Tagen immer mehr Regionen Lockerungen vornehmen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,82 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Agenturen/nd

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