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Nahost-Waffenstillstand nicht in Sicht

Internationale Vermittlungsbemühungen von den USA, Ägypten und Russland sind im Gange

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Gewalt in Israel und den Palästinensischen Gebieten geht weiter: Unter anderem wurden das Finanzministerium der Hamas-Regierung und ein Hochhaus im Gazastreifen zerstört, in dem sich Büros der beiden islamistischen Organisationen befunden haben sollen. Vom Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen betroffen waren vor allem die Städte und Dörfer in unmittelbarer Nachbarschaft des Landstrichs; Einschläge gab es aber auch in der Nähe von Tel Aviv und erstmals auch ganz im Norden Israels, was darauf hindeutet, dass die Raketen von Hamas und Islamischem Dschihad im Vergleich zum Gaza-Krieg 2014 eine sehr viel größere Reichweite haben. Zudem sind die Raketen auch treffsicherer geworden und werden gezielt auf dicht bevölkerte Gebiete abgefeuert.

Mittlerweile sind die internationalen Vermittlungsbemühungen in vollem Gange: US-Präsident Joe Biden betonte das Recht Israels, sich zu verteidigen. Sowohl Ägypten als auch die USA entsandten Unterhändler, auch Russland bemüht sich um Vermittlung. Allerdings betonten beide Konfliktparteien am Donnerstag, man werde sich auf keinen Fall auf einen Waffenstillstand einlassen.

In einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der israelischen Regierung wurde eine Ausweitung des Militäreinsatzes beschlossen; es sollten nun gezielt Einrichtungen der Hamas angegriffen werden, um diese zum Aufgeben zu zwingen, berichtete das Armeeradio. Auch eine Bodenoffensive schloss man explizit nicht aus.

Auf der israelischen Seite wurden bislang sechs Menschen getötet, im Gazastreifen kamen mehr als 70 Menschen ums Leben. Dies bedeutet aber nicht, dass die israelische Seite härter vorgeht als die palästinensische: Es ist das Raketenabwehrsystem »Eiserne Kuppel«, das eine höhere Opferzahl verhindert.

Erstmals brechen auch gewaltsame Konflikte zwischen Araber*innen und Jüd*innen in Israel aus: Nachdem in Lod in der Nähe des Tel Aviver Flughafen ein junger Araber von einem jüdischen Israeli erschossen worden war, bewarfen Gruppen Wohnungen von jüdischen Israeli*innen und zündeten Autos an. Später griffen dann jüdische Jugendliche, die einem Bericht des Nachrichtenportals ynet.co.il zufolge aus Siedlungen in den palästinensischen Gebieten angereist waren, Araber*innen an. Die Regierung erklärte daraufhin den Ausnahmezustand in Lod. Es ist das erste Mal seit 1966, dass dies geschieht.

Seiten 4 und 8

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