Hamas feuert immer weitere Raketen auf Israel ab

Iran verspricht Terrororganisation Unterstützung im Kampf gegen Israel / Israels Luftwaffe beschießt Haus des Hamas-Chefs

  • Lesedauer: 3 Min.

Tel Aviv. Die Palästinenserorganisation Hamas hat in der Nacht zu Sonntag nach Angaben des israelischen Militärs weitere Raketen auf Israel abgefeuert. Ein »schwerer Hagel von Raketen« sei vom Gazastreifen aus auf die Mitte und den Süden Israels abgeschossen worden, twitterte die Armee am frühen Sonntagmorgen. Männer, Frauen, Kinder und ältere Menschen befänden sich in Bunkern. Zuvor hatte ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms gedroht, von Mitternacht an erneut Raketen auf Tel Aviv zu feuern. Die islamistische Hamas ist unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestuft und herrscht im Gazastreifen.

Am Samstag hatten militante Palästinenser bereits drei Mal kurz hintereinander Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert. In Tel Avivs Nachbarstadt Ramat Gan starb ein Mann beim Einschlag einer Rakete. Israels Luftwaffe zerstörte anschließend ein 14-stöckiges Hochhaus im Gazastreifen, in dem Medienunternehmen wie Associated Press (AP) ihre Büros hatten.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar im Süden des Küstengebiets beschossen. Das Gebäude in Chan Junis habe als »militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas« gedient, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Das Militär hatte der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden, islamistischen Palästinensergruppe Hamas zuvor mit gezielter Tötung gedroht.

Iran verspricht Terrororganisation Unterstützung im Kampf gegen Israel

Der Iran hat der palästinensischen Hamas im Gaza-Konflikt seinen Rückhalt im Kampf gegen Israel versprochen. In einem Telefonat mit dem Hamas-Chef Ismail Hanija sicherte der Kommandeur der Al-Kuds Brigade der iranischen Revolutionsgarden, General Ismaeil Ghani, am Samstag uneingeschränkte Unterstützung zu, wie iranische Staatsmedien berichteten. Hanija bedankte sich seinerseits für die Unterstützung des Irans und sagte laut Nachrichtensender Al-Alam, dass der Kampf gegen Israel nicht einer der Hamas, sondern der gesamten islamischen Welt sei.

Zuvor hatte der iranische Außenminister kurzfristig einen für Samstag geplanten Besuch in Österreich abgesagt, nachdem die Regierung in Wien die israelische Flagge auf ihren Gebäuden gehisst hatte. Hauptthema des Treffens wären die in Wien laufenden Verhandlungen zur Erneuerung der Atomvereinbarung mit dem Iran von 2015 gewesen.

Iran betrachtet Israel als seinen Erzfeind und unterstützt anti-israelische Widerstandsgruppen, darunter auch die Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen sowie die Hisbollah-Miliz in Südlibanon. Die gesamte iranische Führung hatte diese Woche »die brutalen und grausamen Verbrechen« Israels an den Palästinensern aufs Schärfste verurteilt.

Dennoch hält sich der Iran in dem jüngsten Konflikt eher zurück. Ein Grund sind laut Beobachtern die Atomverhandlungen, die Teheran nicht gefährden wolle. Dort geht es vor allem um die Aufhebung der US-Sanktionen, die den Iran in den letzten zwei Jahren in eine Wirtschaftskrise gestürzt haben. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.