Kein Selbstbestimmungsgesetz

Julia Trippo über die fortgesetzte Diskriminierung von trans Personen

  • Julia Trippo
  • Lesedauer: 2 Min.

Das völlig veraltete und von betroffenen Personen als diskriminierend kritisierte Transsexuellengesetz bleibt bestehen – und damit die kostspielige und entwürdigende Begutachtungspflicht für trans Personen. In ihren jeweiligen Gesetzesentwürfen hatten die oppositionellen Grünen und die FDP eine deutliche Vereinfachung der Personenstandsänderung vorgeschlagen.

Doch die Große Koalition nutzte diese Chance nicht, die geschlechtliche Selbstbestimmung von queeren und trans Personen zu stärken. Für die cis-geschlechtliche Mehrheit im Parlament und auch für die Menschen, die sie repräsentieren, würde sich mit diesem Gesetz nichts ändern, für trans Menschen hingegen hätte das neue Selbstbestimmungsgesetz ein entwürdigendes Verfahren zur Namensänderung abgeschafft. Auch hat die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel, Diskriminierung entgegenzuwirken und geschlechtliche Vielfalt zu respektieren, mit dieser Entscheidung völlig verfehlt.

Das Selbstbestimmungsgesetz soll Verbesserungen für trans und intergeschlechtlichen Menschen bringen. In ihrem Podcast »Unter anderen Umständen« haben Felicia Ewert und Sibel Schick es sich genauer angeschaut.

Besonders enttäuschend ist an dieser Stelle das Verhalten der SPD, die sich oft als Verbündete der LGBTQI-Community präsentiert und sich in den sozialen Medien mit Regenbogenfahnen schmückt, aber im entscheidenden Moment nicht für sie votiert.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
Dazu passende Podcast-Folgen:

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.