- Berlin
- ndPodcast
Rote Brause - Folge 39: Wir lassen uns nicht trennen
Jüdische und muslimische Initiativen lassen sich nicht trennen / Potse gesichert / Freibäder offen
Seit heute (Freitag) sind elf der Berliner Freibäder wieder offen. Vielleicht waren einige von euch mutig und sind trotz mäßiger Temperaturen ins Wasser gesprungen? Na, dann muss es ja nur noch so richtig warm werden…
Währenddessen hat der Bundestag in Berlin diesen Mittwoch seine Chance vertan das menschenverachtende - und in Teilen verfassungswidrige - Transsexuellengesetz abzuschaffen. Und das in der Woche des internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit. Was für ein Desaster!
Ein großes Statement machen derweil unterschiedliche jüdische und muslimische Organisationen, einige davon auch aus Berlin, mit einer Aktion unter den Hashtags #wirlassenunsnichttrennen #wirstehenfüreinanderein #wirbleibenimgespräch. In einem offenen Brief nehmen rund 20 unterschiedliche jüdische und muslimische Initiativen gemeinsam Stellung und verurteilen Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus. »Wir schreiben diesen Offenen Brief, weil wir nicht hinnehmen, dass der Konflikt im Nahen Osten unser Zusammenleben und unsere politische und kulturelle Arbeit in Deutschland zerstört«, heißt es in dem Schreiben.
All das und noch mehr hört ihr in der aktuellen Folge Rote Brause.
»Wir haben etwas erreicht, was sehr lange in Berlin nicht mehr erreicht wurde und zwar, dass eine Räumung ausgesetzt wurde «, fasst Momo vom Potse-Kollektiv zusammen.
Die Jugendlichen der Potse können diese Woche einen Erfolg ihres Kampfes verbuchen, denn die Räumung des Schöneberger Jugendclubs ist bis mindestens Juli ausgesetzt, ließ das selbstverwaltete Jugendzentrum diesen Montag verlauten. Die Jugendlichen setzten auf ihrer Kundgebung am Dienstagabend trotzdem ein lautes Zeichen gegen den Ausverkauf der Stadt.
Meine Kollegin Linda Peikert war für euch mit ihrem Aufnahmegerät mittendrin und hat ihre Eindrücke für den Muckefuck ganz exklusiv zusammengestellt. Hört hier, was Momo von der Potse zur Aufhebung der Räumung und Zukunft für das selbstverwaltete Jugendzentrum zu sagen hat.
Die Themen der Woche zum Nachlesen:
Freibäder: Pack die Badesachen ein! - Berlin öffnen am Freitag elf Sommerbäder und ein Strandbad
Außerdem:
Wir lassen uns nicht trennen – ein offener Brief
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.