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Schluss mit der Verbotspartei!
Andreas Koristka fragt sich, warum die Grünen der freiheitsliebenden Bevölkerung nicht entgegenkommen
Deutschland hat endlich sein Wahlkampfthema. Die größte aller zu verhandelnden Fragen lautet, ob Kurzstreckenflüge verboten werden sollen. Allein die Ankündigung von Annalena Baerbock, mit dieser Forderung in den Wahlkampf zu ziehen, entfachte einen Sturm der Entrüstung. Denn die Deutschen wollen sich nichts verbieten lassen. Wirklich gar nichts! Die ersten planen bereits aus purem Trotz, sich in den nächstbesten Flieger zu setzen und in den 20 Minuten zwischen Leipzig und Berlin beim Bordpersonal einen Jangtse-Glattschweinswal in Dillsauce zu bestellen. All das nur, um nach der Landung ein paar Autoreifen anzuzünden.
Bei den Grünen zeigen sie sich irritiert von so viel Renitenz. Die Menschen sind so aufgebracht, dass sie sich nicht mal mit der Aussicht darauf, Robert Habeck durch die Haare wuscheln zu dürfen, besänftigen lassen. Kurze Zeit nach Bekanntwerden der Verbotsforderung rangierten die Partei in den Umfragen sogar schon hinter der CDU/CSU, dem politischen Flügel des Mund-und-Nasenschutz-Geschäfts.
Warum tappen die Grünen nur immer wieder in die Verbotsparteifalle? Eigentlich wird bei ihnen schon seit langer Zeit so viel richtig gemacht und handfeste Realpolitik betrieben. Egal ob es Winfried Kretschmann in Stuttgart ist, Joschka Fischer in Kabul oder Boris Palmer auf Facebook. Die redliche Arbeit der Sachpolitiker und »Negerschwanz«-Satiriker wird aber immer wieder von Menschen wie Anton Hofreiter kaputt gemacht, der nach eigener Aussage »Eigenheime dem Erdboden gleich machen« und ihre »Besitzerinnen und Besitzer nackt auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag auspeitschen« lassen möchte (Gedächtnisprotokoll).
Dabei müsste es doch einleuchten, dass sich niemand bevormunden lassen möchte. Schon gar nicht von einem hohen moralischen Ross aus. Die Politik geht es schlichtweg nichts an, ob ich in meiner Freizeit gerne hummelfreundliche Beete anlege oder lieber 20 000 Liter Altöl in ein Naturschutzgebiet gieße. All dies sind ganz und gar meine freien Entscheidungen als Bürger. Das müssen die Grünen verstehen! Und wenn ich mit meinem leeren Tanklastwagen aus dem Linumer Bruch heimkehre, dann möchte ich in der Kantine kein Soja-Schnitzel essen, sondern ein blutiges Steak von einem Rind, das sein Lebtag lang keine Sonne gesehen hat.
Vielleicht stünde den Grünen ein bisschen mehr Demut gut zu Gesicht. Sie sollten die Deutschen dort abholen, wo sie sind, und dann mit ihren Teslas nach Hause fahren. Man stelle sich vor, die Grünen hätten damals unter Schröder auch schon so moralisiert wie heute. Es hätte wohl keinen Bundeswehreinsatz im Kosovo gegeben, kein Hartz IV und Carsten Maschmeyer hätte die Altersvorsorge nicht privatisieren dürfen. Damit wären quasi alle Erfolge von Rot-Grün niemals zustande gekommen. Daran sollte Anton Hofreiter denken, wenn er das nächste Mal die Abrissbirne in der Vorortsiedlung schwingt!
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Wenn die Grünen bei der kommenden Bundestagswahl Erfolg haben wollen, dann müssen sie jetzt gegensteuern. Sie sollten auf die vom Grundgesetz garantierte Freiwilligkeit der Mülltrennung pochen und auf allen Autobahnen für die Abschaffung des Überholverbots auf der rechten Spur und auf dem Standstreifen eintreten. Diese Freiheitsliebe ist das, was beim Bürger und beim Chefredakteur der »Bild«-Zeitung gut ankommt. Eine Freiheitsliebe, die Potsdamerinnen ins Kanzleramt katapultieren lassen kann. Um das zu verstehen, muss man kein Philosoph wie Robert Habeck sein. Es reicht schon ein bisschen gesunder Menschenverstand und eine gewisse Unlust auf Fahrten mit der Deutschen Bahn.
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