Nach Pulver-Brief: Polizei räumt Büro von Linken-Abgeordneter

Schreiben war an die Bundestagsabgeordnete Martina Renner adressiert

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Erfurt. Die Polizei hat am Dienstag vorsichtshalber Mitarbeiter aus der Landesgeschäftsstelle der Linken in Erfurt ausquartiert, nachdem dort ein Brief mit einer verdächtigen Substanz eingegangen war. Mit großer Wahrscheinlichkeit handele es sich bei dem Pulver nicht um einen gefährlichen Stoff, teilte die Polizei am Mittag mit. Das habe ein Schnelltest ergeben. Die hinzugezogene Feuerwehr habe das Pulver an ein Labor in Bad Langensalza (Unstrut-Hainich-Kreis) übergeben.

Der Brief war nach Angaben des Landesgeschäftsführers der Linken an die Bundestagsabgeordnete Martina Renner adressiert worden und in ihrem Büro eingegangen. Das Büro sowie die Landesgeschäftsstelle seien geräumt worden. Niemand sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Eine Räumung des gesamten Gebäudes sei nicht notwendig gewesen. Laut Günther werden die Testergebnisse im Laufe des Mittwochs erwartet. Bis dahin werde die Geschäftsstelle nicht betreten.

Bei dem Einsatz am Morgen kamen nach Angaben der Polizei Spezialisten der Erfurter Kriminalpolizei und des Landeskriminalamts Thüringen (TLKA) zum Einsatz. »Zu dem Absender und der Substanz liegen bisher noch keine Erkenntnisse vor«, hieß es am Nachmittag. Ein politisches Motiv konnte laut Polizei zunächst nicht ausgeschlossen werden.

Renner sitzt für die Linken seit 2013 im Bundestag. Sie saß mit im Untersuchungsausschuss, der sich mit den Morden der rechtsextremen Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« auseinandersetzte und hatte im Juli 2020 einen mit »NSU 2.0« unterschriebenen Drohbrief erhalten. Anfang Mai war der mutmaßliche Täter der Serie rechtsextremer Drohschreiben »NSU 2.0« festgenommen worden. Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser hatte am vergangenen Samstag ebenfalls einen Brief mit einem weißen Pulver erhalten. Dieser soll mit »NSU 2.0« unterschriebenen worden sein.

Der Brief an Renner sei weder unterzeichnet noch in Bezug zu »NSU 2.0« zu setzen. Neben dem Brief mit dem Pulver werden allerdings auch zwei weitere Briefe geprüft, die bei Renner eingingen. Einer der Briefe beziehe sich auf Drohbriefe der Vergangenheit, sei aber nicht eindeutig zuzuordnen. dpa/nd

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