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Sofortiger Abschiebstopp
Cyrus Salimi-Asl über die Gefahren für abgeschobene Afghanen
Wie gefährlich Afghanistan für abgeschobene Menschen ist, sollte mittlerweile allen bewusst sein. Dennoch deportiert Deutschland weiter Geflüchtete in das von Krieg und Elend gezeichnete Land. Laut der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl ist die nächste Sammelabschiebung am 8. Juni vom Flughafen Halle-Leipzig geplant. Dabei kommt eine neue Studie von Diakonie und »Brot für die Welt« zu einem eindeutigen Schluss: Abgeschobene Afghanen sind »Gefahr für Leib und Leben, Verelendung und Verfolgung« ausgesetzt. Für diesen Samstag ruft Pro Asyl zum bundesweiten Aktionstag auf.
Die Verbände fordern einen sofortigen Stopp der Abschiebungen; die Bundesregierung will sich von den Nöten der Geflüchteten nicht behelligen lassen, jetzt geht’s um den Truppenabzug. Dass der Krieg in Afghanistan, in dem Deutschland unbedingt mitschießen wollte, die heutige Lage mitverursacht haben könnte, kommt niemandem in den Sinn. Daraus erwächst aber eine Verantwortung für Menschen, die Schutz in Deutschland suchten und weiter benötigen.
Das Bundesinnenministerium bestätigte ein Ergebnis der Studie, wonach viele Abgeschobene nach Europa zurückkommen oder dies planen. Warum wohl? Etwa weil das Essen hier besser schmeckt? Sicher nicht. »Wir gefährden sehenden Auges das Leben dieser Menschen«, sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Die Präsidentin von »Brot für die Welt« verlangt eine Neubewertung der Sicherheitslage durch das Auswärtige Amt. Gefährlich sind für Abgeschobene nicht (nur) mögliche Anschläge. Ihnen wird Verrat, Verwestlichung, unmoralisches Verhalten oder die Abkehr vom Islam vorgeworfen.
Aber Deutschland hat Wichtigeres zu tun, als sich um deren Leben zu kümmern: Die Bundeswehr muss zehntausende Dosen Bier sowie kistenweise Wein und Sekt aus Afghanistan zurückholen. Da könnten sich die Abgeschobenen ja noch nützlich machen und das kostbare Gut zusammenpacken.
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